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Kreuz & Quer am 1. Oktober - Trotzdem!

Kreuz & Quer am 1. Oktober - Trotzdem!

© gobasil

Wir stellen euch heute eine junge Frau vor, die ihr Hobby Hockeyspielen trotz Krebsdiagnose beibehält. Außerdem erklärt uns Pädagogin Susanne Mierau, warum das sogenannte "Trotzen" (oder die "Autonomiephase") bei Kleinkindern wichtig ist. Und wir zeigen euch den Sozial-O-Mat, ein Tool für die Landtagswahl am nächsten Sonntag. Alle Infos bekommt ihr hier. 

Hockey spielen trotz Krebs

Annika Wein ist 14 Jahre alt und hat vor drei Jahren die Diagnose Knochenkrebs erhalten. Im Oktober 2020 musste deswegen ihr rechtes Bein am Oberschenkel amputiert werden. Trotzdem hält Anni weiter an ihrer Leidenschaft Feldhockey fest: Seit einem Jahr steht sie wieder auf dem Platz! Für Ihre Freundinnen und Teamkameradinnen ist sie ein Vorbild. Hier könnt ihr den Artikel lesen und das Video anschauen: Wir haben Annika beim Training besucht.

Susanne Mierau über das "Trotzen"

Susanne Mierau ist Diplom-Pädagogin und Expertin, wenn es um die Entwicklung von Kindern geht. Im Gespräch mit Reporterin Charlotte Mattes erklärt die Autorin, warum es zu Wutanfällen bei Kindern kommt - und was Eltern tun können, um ruhig zu bleiben. Außerdem betont sie, wie wichtig es ist, sich als Elternteile Hilfe zu holen, um durchatmen zu können. Denn: der Alltag mit Kleinkind in der Autonomiephase könne sehr anstrengend sein. 

Warum trifft es das Wort Trotzen nicht genau?

Ja, ich finde, da gibt es eigentlich gar nicht das perfekte Wort in unserer Sprache dafür, weil genau, also trotz bezieht sich ja immer auf das, auf diese Gegenreaktion vom Kind und Autonomiephase finde ich eigentlich ganz gut als Wort, aber da ist halt das Wort Phase mit drin und tatsächlich ist ja Autonomie nicht nur eine Phase, sondern begleitet uns ja eigentlich durch das ganze Leben und auch schon für die Kleinsten, also vor der sogenannten Trotz- oder Autonomiephase, also für die Babys ist ja auch schon Autonomie wichtig und danach, wie wir alle wissen, je größer die Kinder werden, umso wichtiger wird das auch, deswegen finde ich gibt es da gar nicht das perfekte Wort, aber eigentlich benutze ich tatsächlich lieber Autonomiephase.

© HIT RADIO FFH

Warum sind Gefühlsausbrüche bei Kindern wichtig?

Das ist eine super herausfordernde und anstrengende Zeit. Die Sache ist nur, dass wir daran an den Reaktionen nicht viel drehen können. Also es ist ja so, dass die Gehirne von den Kindern einfach noch anders funktionieren als unsere Erwachsenen. Und dass die noch nicht so, das merken wir auch in solchen Situationen, dass die nicht zugänglich sind zu unseren Worten. Wenn wir halt sagen, ja, aber du kriegst das Spielzeug später oder wir kaufen morgen noch ein Eis oder irgendwie sowas. Das funktioniert alles nicht für die Kinder. Es ist jetzt gerade ist die Situation da. Jetzt gerade ist es total schlimm und jetzt gerade wird alles total ausagiert. Und die ganze Wut, die Frustration kommt da irgendwie heraus. Und das ist ganz wichtig, dass wir eben Kinder erlauben, diese Gefühle zu haben und auch auszudrücken. Und unsere Aufgabe als Eltern ist es eben, ihnen über Jahre hinweg beizubringen, wie sie das sozial verträglich ausdrücken können. Also nicht alle Gefühle unterdrücken. Das darf nicht sein. Du musst immer lieb sein, sondern du darfst wütend sein. Aber natürlich darfst du trotzdem nicht andere Menschen anspucken, hauen, treten und so weiter.

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Wie schaffen Eltern es, ruhig zu bleiben?

Also so körperliche und seelische Gewalt sollten wir tatsächlich unbedingt vermeiden. Das hilft auch, also das hilft niemanden in der Situation für das Kind. Das ist schlimm, weil die Bindungsperson eben nicht das aktuelle Empfinden aufgreift und noch verschlimmert und noch halt Gewalt ausübt, was ja auch schlimm ist für das Kind. Deswegen ist es gut zu überlegen, wie kann ich mich in dieser Situation beruhigen. Also entweder atmen, ein Glas Wasser trinken, sich darauf zu fokussieren, ganz kurz zu sagen, okay, das ist jetzt nicht schlimm, die Situation. Aber eigentlich ist es ja nicht schlimm. Eigentlich haben wir da einen kleinen Menschen vor uns zu sitzen, der halt gerade wütend ist. Das ist nichts, was für uns gefährlich ist oder was uns irgendwie schlimm beeinträchtigen könnte, weil wir sind ja immer noch größer, wir sind erfahrener, wir haben mehr Kraft. Und dann zu sagen, okay, klar ist es wichtig, ich kann meinen Körper auch schützen. Also kein Elternteil muss sich hauen, beißen, anspucken lassen, sondern zu sagen, nein, ich will das nicht. Und dann halt auch dem Kind klar zu signalisieren, das geht hier zu weit. Wenn du das anders körperlich nicht kannst, dann kannst du jetzt hier auf dem Fußboden rumtrampeln oder du kannst halt auch schreien in eine andere Richtung. Du kannst in den Kissen boxen oder wenn das für die Eltern in Ordnung ist. Also es ist wichtig zu sagen, ihr müsst da gucken, was sind eure persönlichen Grenzen. Wenn es in Ordnung ist, kann man auch sagen, okay, du kannst in meine Handflächen rein boxen, wenn du unbedingt das körperlich ausagieren lassen musst. Aber ganz wichtig ist zu sagen, okay, das hier sind meine Grenzen und damit wir das dann aushalten zu schauen, was hilft mir.

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Wie kann ich meine Haltung als Elternteil ändern?

Also ganz wichtig ist, glaube ich, sich immer wieder so selber zu sagen, dass Kinder in dem Alter das nicht machen, weil sie uns ärgern wollen. Also das sind immer keine Machtspiele. Und da kann man sich so ein Mantra sagen, es ist kein Machtspiel, das Kind tut nichts gegen mich, sondern tut gerade etwas für sich. Also sich so etwas aufzusagen, kann tatsächlich auch helfen und auch immer wieder. Und auch im Alltag so ein bisschen den Blick darauf zu lenken, auf die positiven Sachen, die das Kind auch macht. Weil gerade wenn wir in so einer Zeit sind, wo das vielleicht besonders stark ist, wo die Kinder besonders stark Wutanfälle haben, da kommt man schnell in so eine Spirale rein, zu denken, das ist nur noch anstrengend. Und dann ganz bewusst auch zu schauen, hier ist ein schöner Moment und jetzt haben wir gerade gekuschelt und jetzt spielt das Kind gerade schön. Also das ganz bewusst wahrzunehmen daneben. Aber halt ganz viel ist, dass wir aus diesem Denken rauskommen müssen, dass das irgendeine Art von Gegenaktion gegen uns ist.

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In welchem Alter sind Kleinkinder besonders aggro?

Genau, so zwei bis vier ist auf jeden Fall und in der Mitte, so um dreieinhalb herum, haben wir tatsächlich, was das aggressive Verhalten, also Hauen, Beißen, Spucken betrifft, noch eine Hochphase und das ebbt dann ab. Natürlich ist es auch wichtig zu sehen, dass gerade Aggression etwas ist, was unterschiedlich bei Kindern ist. Manche Kinder sind halt von sich aus schon aggressiver als andere. Das ist nicht immer ein Erziehungsthema nur, sondern da kommen Kinder auch schon mit unterschiedlichen Aggressionsniveau zu uns. Also das hat auch genetische Anteile und deswegen ist es für manche Eltern natürlich auch noch mal schwieriger, das gut zu begleiten, weil alle Kinder brauchen in gleicher Weise, dass wir sie halt da annehmen und ihnen Alternativen auch zeigen. Aber bei manchen ist das halt einfacher und bei manchen ist es halt anstrengender.

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Inwiefern bin ich Vorbild im "Wut ausleben"?

Auf jeden Fall, wir sind da, wie in allen Sachen, sind wir da auch leider ein Vorbild für die Kinder und das ist halt gerade das Schwierige, weil viele eben nicht gelernt haben, gut damit umzugehen oder auch überhaupt vorher Sachen schon zu benennen. Also darüber zu sprechen, über Gefühle zu sprechen und zu sagen, heute geht es mir nicht so gut, heute bin ich ganz schön erschöpft oder heute fühle ich mich gut oder zu eben schon sagen, ich merke, ich werde wütend und das ist auch eigentlich was total Schönes, weil damit kann man mit Kindern dieses Thema auch besprechen, zu spüren, wie fühlt sich das eigentlich an bei dir und bei mir, wenn man merkt, dass man wütend wird. Wird dir dann auch ganz warm oder hast du Bauchschmerzen vor Wut oder merkst du, dass dein Körper total angespannt wird? Na, eigentlich können wir das total gut nutzen, zu sagen, ich merke, ich bin jetzt so oder ich werde so und dem Kind einfach mehr und dann mache ich aber das und das. Also dann werfe ich halt nicht die Tasse oder den Teller, sondern wie geht man damit gut um? Das ist ja auch eigentlich für unsere mentale Gesundheit total gut, dass wir vielleicht dadurch durch die Auseinandersetzung mit dem Kind dann lernen, gesund mit Gefühlen umzugehen.

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Der Sozial-O-Mat soll beim Wählen helfen

Die Diakonie Hessen bietet den Sozial-O-Maten an und beschreibt ihn auf ihrer Website als Informationsangebot. Hier könnt ihr schauen, wie die Parteien auf sozialpolitische Fragen antworten und so abgleichen, was euch für die Landtasgswahl in einer Woche wichtig ist. Hier geht es zum Sozial-O-Mat

Hephata feiert Erntedank auf Hofgut Richerode

© Erntedank_Pixabay

Am 1. Oktober um 11 Uhr ist der Gottesdienst im Festzelt. Zu Gast ist auch Bischöfin Beate Hofmann.
Nach dem Gottesdienst erwartet die Besucher ein Programm für die ganze Familie: Es gibt Kulinarisches aus den Bio-Betrieben Hephatas, Kaffee und Kuchen und Livemusik mit „irrsinnig groß – die kleine Blasmusik“.
Die Initiative „Offen für Vielfalt“ ist – kurz vor der Landtagswahl – mit ihrem Demokratie-Mobil vor Ort und beim Rundgang über den Hof können die Besucher die Landmaschinen anschauen und einen Blick auf die artgerechte Tierhaltung werfen.
Ein gemeinsamer Schnappschuss in der Fotobox kann sofort ausgedruckt und als Erinnerung mit nach Hause genommen werden.
Die Kinder können auf der Stroh-Hüpfburg toben, im Tret-Traktor-Parcours ihr Geschick beweisen, sich fantasievoll schminken lassen und bei der Freiwilligen Feuerwehr Jesberg quizzen. Der Eintritt zu dem Fest ist frei. Alle Infos auch hier.

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