Wegen Geldautomatensprengungen - Sparkassen schließen SB-Stellen nachts
Immer öfter geraten Geldautomaten ins Visier von Kriminellen. Wegen der Zunahme von Geldautomatensprengungen schließt die Sparkasse Oberhessen bis auf weiteres nachts ihre Selbstbedienungsstellen. Fast 60 Standorte sind betroffen.
Das bestätigt ein Unternehmenssprecher auf FFH-Anfrage. Die Automaten sind ab sofort zwischen 0 und 5 Uhr geschlossen.
Sicherheitsmaßnahme wegen Geldautomatensprengungen
In Hungen, Nieder-Gemünden oder auch in Butzbach hat es zuletzt nachts ordentlich geknallt: Dort sind SB-Geldautomaten gesprengt worden, teils mit enormer Zerstörung. Dagegen will sich die Sparkasse Oberhessen jetzt schützen und schließt nachts die Selbstbedienungsautomaten an 59 Standorten. "Lieber ein paar Stunden geschlossen, als dass der Automat am Ende ganz weg ist", sagt Unternehmenssprecher Eric Zimdars im FFH-Gespräch.
Schließung gilt ab sofort
Sparkassensprecher Zimdars erklärt weiter, dass ohnehin nachts in der Zeit zwischen 0 und 5 Uhr nur etwa ein Prozent der Geldabhebungen stattfinden würden. Und es sei durchaus auch bei anderen Geldinstituten ein übliches Vorgehen, die SB-Automaten aus Sicherheitsgründen nachts zu schließen.
Sachschaden teils sehr hoch
Immerhin kann man von Glück reden, dass bisher keine Personen zu Schaden gekommen sind. Der Schaden aber ist oft immens: Bei der Geldautomatensprengung vergangene Woche in Vellmar im Landkreis Kassel dürfte sich der Sachschaden an dem von der Sprengung betroffenen Gebäude auf rund 500.000 Euro belaufen, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.
Immer mehr gesprengte Geldautomaten in Hessen
Die Anzahl der Geldautomatensprengungen in Hessen ist nach den Angaben einer Sprecherin des hessischen Landeskriminalamtes derzeit auf dem Höchststand. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 56 Geldautomaten gesprengt worden. Das LKA gehe davon aus, dass sie die hohe Kriminalitätsrate bei Geldautomatensprengungen auch im neuen Jahr weiter beschäftigen werde. Die Polizei beobachtet Sprengungen von Geldautomaten in Hessen seit etwa fünf Jahren.