Falsches Kennzeichen geht viral: Polizei Dillenburg warnt vor Fehlinfo

Ein Auto soll mehrfach vor Schulen im Lahn-Dill-Kreis gesehen worden sein – der Fahrer soll Kinder angesprochen haben. Das Nummernschild des Autos geht im Netz viral – doch die Polizei stellt fest: Es gehört zu einem völlig unbeteiligten Dritten.

Die Polizei bittet deshalb, solche Posts nicht ungeprüft zu teilen.

Falsche Warnungen verbreiteten sich viral

Ermittlungen der Kriminalpolizei in Wetzlar, die bereits zwei Wochen zurückliegen, ergaben, das ein Kind das Kennzeichen bei einem Vorfall in Ehringshausen wohl falsch abgelesen hatte. Diese falschen Informationen verbreiteten sich dann per WhatsApp und Facebook in Eltern-Gruppen und wurden unreflektiert für Schulen im nördlichen Dillkreis übernommen. Immer wieder melden sich Kinder, die das entsprechende Auto gesehen haben wollen. Einige Kinder gaben später zu, die Sichtungen erfunden zu haben oder nur vom "Hörensagen" davon erfahren zu haben, sagt Polizei-Pressesprecher Guido Rehr.

Unbeteiligter Fahrzeughalter unverdächtig

Die Ermittlungen bestätigten, dass Fahrzeug, Kennzeichen und Halter in Wirklichkeit in keiner Weise mit dem Ansprechen von Kindern in Verbindung gebracht werden können. Die Polizei konnte schließlich auch den wirklich gesuchten Fahrer ermitteln. Er hatte aber ein anderes Kennzeichen und erhielt eine sogenannte Gefährderansprache.

Appell zu verantwortungsvollem Umgang mit Informationen

Die Polizei warnt vor den Folgen, die durch das unreflektierte Weitergeben von Falschinformationen entstehen können. Solche Warnungen können nicht nur die polizeiliche Arbeit erschweren, sondern auch Unschuldige in missliche Lagen bringen. Die Polizei appelliert, dass Berichte von Kindern über ungewöhnliche Situationen ernst genommen, aber zeitgleich immer direkt der Polizei gemeldet werden sollten. Diese Informationen werden stets sorgfältig geprüft und im Falle eines konkreten Verdachts intensiv verfolgt.