Warnstreik an kommunalen Kliniken in Hessen - Tausende bei Kundgebung
Warnstreiks an über 50 Kliniken - Tausende bei Kundgebung in Frankfurt
Die Ärzte an den kommunalen Kliniken fordern mehr Geld. Um Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu machen, hat der Marburger Bund zu Warnstreiks aufgerufen. In Hessen könnte das Auswirkungen in über 50 Kliniken haben. Bei einer Kundgebung in Frankfurt kamen am Mittag Tausende Menschen zusammen.
Tausende Ärztinnen und Ärzte kommunaler Krankenhäuser haben auf einer Protestkundgebung auf dem Römerberg in Frankfurt mehr Geld und eine bessere Bezahlung gefordert.
Lautstarker Protest
Mit Trillerpfeifen und auf Schildern machten sie auf Personalmangel und Überlastung aufmerksam. Hintergrund ist die laufende Tarifauseinandersetzung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände.
Rund 3000 Teilnehmer in Frankfurt
Der Marburger Bund zählte eigenen Angaben zufolge rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg, die Polizei rund 2.400. Sie reisten aus Hessen sowie weiteren Bundesländern an, darunter Bayern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Niedersachsen.
Unterschiedliche Auswirkungen
Die Auswirkungen des Warnstreiks könnten sehr unterschiedlich sein: Auf FFH-Anfrage teilte das Gesundheitszentrum Wetterau mit: "Wir gehen nicht davon aus, dass der Betriebsablauf gestört werde." Zum Gesundheitszentrum Wetterau gehört zum Beispiel das Bürgerhospital in Friedberg und das Hochwald-Krankenhaus in Bad Nauheim.
Klinikum Kassel: Einschränkungen möglich
Am Klinikum Kassel sind die Ärzte dagegen zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten hat die Gesundheit Nordhessen (GNH) eine Notdienstvereinbarung getroffen. Alle notwendigen Behandlungen würden fortgeführt. Im Fall von planbaren Eingriffen seien die Patienten aber informiert worden, dass es zu Verschiebungen kommen kann.
Gescheiterte Tarifverhandlungen
Grund für den Streik seien gescheiterte Tarifverhandlungen mit dem Verband der kommunalen Arbeitgeber (VKA). Hier wirft der Marburger Bund der Arbeitgeberseite vor, allgemeine Bedenken zu äußern statt konkreter Verhandlungen zu führen. Der Marburger Bund sehe deshalb die Notwendigkeit, den Druck auf die Arbeitgeber durch einen Warnstreik zu erhöhen.
8,5 Prozent mehr Gehalt gefordert
Der Marburger Bund fordert eine Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent. Zudem sollen die Bereitschaftsdienste besser vergütet werden. Auch für die Rufbereitschaft sollen höhere Pauschalen gezahlt werden. Zusätzlich werden neue Regelungen zur Schicht- und Wechselschichtarbeit gefordert, um die Arbeitsbedingungen der Ärztinnen und Ärzte zu verbessern.
Von dem Streik betroffene Krankenhäuser in Hessen
Aufgerufen zu Warnstreiks sind die Ärztinnen und Ärzte in rund fünfzig kommunalen Krankenhäusern, unter anderem am Kreiskrankenhaus Erbach, dem Sana Klinikum Offenbach und am Krankenhaus in Bad Arolsen in Nordhessen.
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