Lovescamming in der Wetterau - 70-Jähriger verliert 20.000 Euro
20.000 Euro hat ein 70-Jähriger aus dem Wetteraukreis an eine Frau verloren, die angeblich aus Kasachstan stammt.
Mit immer neuen Geschichten brachte sie den Mann dazu, ihr immer mehr Geld zu überweisen.
"Gemeinsame Zukunft"
Kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres ging es los: Der Mann aus dem Wetteraukreis erhielt eine E-Mail einer Frau, die angeblich aus Kasachstan stamme, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Nach einigen Emails schlug die Frau vor, sich über WhatsApp zu unterhalten.In zahlreichen Chats kam man sich näher. Als man bereits eine gemeinsame Zukunft plante, schlug die Frau vor, den Wetterauer in Deutschland für drei Monate zu besuchen, um zu sehen, ob das Zusammenleben als Paar auf Dauer klappen könne. Außerdem plante sie, in Deutschland als Hebamme zu arbeiten.
Geld für die Reise
Als die Fraui m März nach Deutschland kommen wollte, bat sie den 70-Jährigen um 1.800 EUR, die sie bei der Einreise nach Deutschland vorzeigen müsse, um nachzuweisen, dass sie für die drei Monate in der Bundesrepublik ihren Lebensunterhalt bestreiten könne.
Geld für einen Unfall
Auf dem Weg zum Flughafen habe sie mit dem Taxi jedoch einen Unfall gehabt und den Flug wegen der notwendig gewordenen Operation nicht antreten können. Für die Behandlung benötigte sie Geld, ebenso wie für einen Rechtsstreit. Man habe ihr vorgeworfen , Schuld an dem Unfall gewesen zu sein.
"Ausgeraubt"
Nur wenige Tage später sei sie auf dem Heimweg von der Bank, bei der sie Geld abgehoben hatte, überfallen und ausgeraubt worden. Auch hier bat sie um angeblich nur vorübergehende finanzielle Unterstützung. Als der Mann aus dem Wetteraukreis Anzeige bei der Polizei erstattete, hatte eri nsgesamt rund 20.000 EUR an die Betrügerin gezahlt.
Lovescamming erkennen
Love-Scammer erkennt man unter anderem an der Art der Kontaktaufnahme, sagt die Polizei. Über soziale Netzwerke, Dating-Seiten oder E-Mails schicken die Betrüger ihren Opfern Nachrichten in oftmals gutem Englisch. Frauen locken dabei häufig mit schönen Fotos, auf denen sie oft auch leicht bekleidet zu sehen sind, während Männer sich ihren Opfern immer wieder mit Bildern von Uniformierten präsentieren.
"Schwulstige Liebesschwüre"
Die Polizei sagt: "Die Scammer überhäufen ihre Opfer teils nach dem ersten Kontakt schon mit ellenlangen Nachrichten voller schwülstiger Liebesschwüre. Dabei bezeichnen sie ihren neuen "Partner" schon bald als "Ehemann" oder "Ehefrau" und schmieden Heiratspläne. Schließlich kommen Geldforderungen aus den unterschiedlichsten Gründen."
Suchmaschine nutzen
Um zu überprüfen, ob es sich bei der neuen Online-Bekanntschaft möglicherweise um einen Betrüger handelt, kann es hilfreich sein, deren Namen mit dem Zusatz "Scammer" bei einer Suchmaschine einzugeben. Falls ein Bild mitgeschickt wurde, kann man über die umgekehrte Bildersuche zusätzliche Informationen zu dem Bild erhalten. "Bleiben Sie wachsam und prüfen Sie kritisch. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Vertrauenspersonen, die aus einem anderen Blickwinkel auf die Sache schauen oder wenden Sie sich an die Polizei, um nicht Opfer von dreisten Betrügern zu werden.

