Die Schüler diskutieren unter Minister-Beobachtung im Englischunterricht mit der KI über den Einsatz an Schulen.
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An Hessen Schulen gilt das Motto KI-Chatbot statt Kreidetafel! An der Theo-Koch-Schule in Grünberg wurde gemeinsam mit Bildungsminister Armin Schwarz der KI-Chatbot "telli vorgestellt.
Über das hessenweite Schulportal steht der KI-Chatbot seit Oktober zur Verfügung. In den ersten Wochen sollen bereits 5.000 Lehrkräfte den Chatbot genutzt haben, betont Schwarz.
Bildungsminister Schwarz: "Telli ist adaptiv."
Bildungsminister Armin Schwarz, erklärt was Telli genau ist.
Tally ist ein adaptives Tool. Tally ist eingebunden auf der großen Plattform, die wir vorhalten. Und die allen Schulen zur Verfügung steht, das Schulportal mit 1,3 Millionen Nutzern. Und das funktioniert sehr, sehr gut, datenschutzkonform und EU-hosted. Das wird erwartet und ist auch genau das, was es jetzt braucht.
Lehrer Noack im FFH-Gespräch: "Kinder sind nicht dumm."
Lehrkraft Christian Noack im Gespräch mit FFH-Reporter David Bücker über die Gefahren und Tricks rund um den KI-Einsatz an den Schulen.
Ich muss erstmal gucken, wie reagiert es, was macht es. Was schon ganz gut funktioniert, ist, die Kinder zu leiten in irgendeine Richtung, also fragenstellend auf das Thema hinzuleiten. Man merkt aber schon, okay, die Kinder sind nicht dumm, die können das Ding auch austricksen. Im Endeffekt steht halt die große KI dahinter, wo auch Fragen dann abseits vom Thema gestellt werden können. Und das ist ein bisschen spannend, wie die Entwicklung dahin geht, wie sich der Chatbot oder die KI da entwickelt noch. Wie ist es aktuell? Fragen abseits des Themas, Austricksen, was macht die KI dann? Im Vergleich zum Beispiel Tally versus ChatGBT oder so. Also der Tallybot versucht tatsächlich, die Schüler noch im Thema zu halten. Ja, ChatGBT beantwortet das einfach gnadenlos. Also da sind wir völlig offen. Deswegen ist hier die Möglichkeit, man merkt schon, dass man da gut gearbeitet hat, das in irgendeiner Art und Weise einzudämmen. Wenn man lange noch nervt, die KI nervt, schafft man es schon, da in andere Themengebiete abzuschweifen.
Die Unterstützung bezieht sich auf das Lernen und Erarbeiten neuer Inhalte im Unterricht. Heute hat die achte Jahrgangsstufe der Theo-Koch-Schule mit dem Chatbot Fachbegriffe zum Thema Klimawandel erarbeitet - in der elften Klasse wurde auf englisch mit der KI über den Einsatz an Schulen diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen, wie KI-Antworten kritisch überprüft werden müssen. Der Chatbot kann durch ein QR-Code geöffnet werden.
Lehrer: "Ich kann Schülern jetzt intensiver helfen."
Lehrer Christian Noack von der Theo-Koch-Schule in Grünberg erzählt am FFH-Mikro, warum der KI-Chatbot so nützlich ist.
Ich habe Zeit für anderes. Es gibt Schüler, die können damit sehr gut alleine arbeiten. An anderer Stelle müsste ich eventuell da noch unterstützen. Ich habe die Möglichkeit, einzelne Schüler intensiver zu beraten. TELI übernimmt da sozusagen ein bisschen die Möglichkeit, Fragen zu stellen, wenn die Lehrkraft nicht da ist. Aber auch da immer ein bisschen im Hinterkopf zu haben, das müssen wir in der 8 auch erst noch lernen, kritische Auseinandersetzung mit dem Thema KI, was ist mit Datenschutz und so weiter.
Schüler zu FFH: "Besser als andere KIs"
Ein Schüler der elften Klasse im Gespräch mit FFH-Reporter David Bücker über den Eindruck von telli.
Du hast jetzt hier einmal TELI aufgemacht. Was genau macht das denn jetzt für dich aus? Was für einen Vorteil bringt dir das? Wir haben zusammen mit der AI kommuniziert, was uns AI im Unterricht bringt und wie es uns weiterhilft. Und ich habe Argumente gebracht, die dafür stimmen, warum man AI benutzen kann und was es bringt. Und TELI hat mir dann dagegen Argumente gegeben, die ich dann wieder entkräften sollte. Merkst du einen bestimmten Unterschied, was vielleicht jetzt TELI kann, was vorher noch nicht irgendwie möglich war im Unterricht? Was bringt es Neues mit rein? Also tatsächlich habe ich schon viel mit KI gearbeitet und TELI hat jetzt tatsächlich nichts Neues, so wie ich sagen würde, was es neulich gibt. Ich habe auch schon mit anderen KIs gearbeitet, die noch viel mehr können, aber im Unterricht ist sowas besser als andere KIs, weil man einfach nicht abgelenkt wird, sondern weil es einen wirklich weiterbringt.
“Altersgerecht, fächerübergreifend und nutzbringend”
“Mit telli haben wir ein Werkzeug, um künstliche Intelligenz verantwortungsvoll, altersgerecht, fächerübergreifend und nutzbringend für alle an den Schulen einzusetzen”, sagt Schwarz. Außerdem soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz in den Schulen internationaler werden.