Umfrage der Uni Kassel - ÖPNV-Nutzern ist Flexibilität wichtig
Nutzerinnen und Nutzern des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sind vor allem Flexibilität, Zeitersparnis und kostengünstige Angebote wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Universität Kassel.
Forschende vom Institut für Verkehrswesen hatten im vergangenen Jahr untersucht, inwiefern und von wem das 9-Euro-Ticket genutzt wurde und dazu eine bundesweite Online-Befragung durchgeführt, an der sich rund 1600 Menschen beteiligten.
Komfort weniger wichtig
"Weniger wichtig als zunächst angenommen sind demnach Komforteigenschaften, die sich in alternativen Verkehrsmitteln wie dem Auto oder dem Fahrrad bieten wie beispielsweise Privatsphäre oder keine Ansteckungsgefahr", sagte Paul Papendieck, Mitglied des Forscherteams um die Verkehrspsychologin Angela Francke, die eine Professur für Radverkehr und Nahmobilität an der Uni Kassel innehat.
9-Euro-Ticket war Erleichterung
Das 9-Euro-Ticket habe für viele Nutzer eine große Erleichterung dargestellt. "Es war klar geregelt wo das Ticket gültig ist, wann es genutzt werden darf und wen ich darauf mitnehmen darf", erläuterte Papendieck. Nicht nur der Preis sei ausschlaggebend gewesen, sondern auch die einfache Nutzbarkeit.
Flexibilität, Zeitersparnis und kostengünstige Angebote stärker betonen
Die Empfehlung der Wissenschaftler lautet, Flexibilität, Zeitersparnis und kostengünstige Angebote stärker zu betonen. "Es ist für die Nutzer offenbar nicht so wichtig, in Hightech-Bahnen zu sitzen, sondern ein Angebot in der Fläche zu haben, das sie günstig und flexibel ans Ziel bringt."
Nachfolgeumfrage zum Deutschlandticket
Eine Nachfolgeumfrage soll nun Erkenntnisse zum Deutschlandticket liefern. Das Angebot stellt den Forschenden zufolge eine neue Option dar, die vor allem auf die einfache und flexible Nutzung des ÖPNV abzielt. Die Preisgestaltung von 49 Euro pro Monat werfe aber die Frage auf, ob das Deutschlandticket ebenfalls als preislich attraktive Alternative zu anderen Verkehrsmitteln wahrgenommen wird.
Dazu führen die Forscher bis Ende Oktober eine bundesweite Untersuchung durch.