Azubis aus Madagaskar - Bauunternehmen bekämpft Fachkräftemangel
Das Kasseler Bauunternehmen Hermanns setzt seit Jahren auch auf Azubis aus Madagaskar - und macht damit sehr gute Erfahrungen (Symbolbild).
Fachkräftemangel – das Thema beschäftigt Unternehmen schon lange. Das Bauunternehmen Hermanns aus Kassel setzt daher seit fast sechs Jahren auch auf Azubis aus dem ostafrikanischen Inselstaat Madagaskar.
Begonnen hat alles mit einem Madegassen, der nach seinem FSJ in Deutschland bleiben wollte – und sich bei Hermanns als Straßenbauer-Azubi beworben hat.
Immer mehr Bewerbungen aus Madagaskar
Er bekam die Stelle. Und der Rest war quasi ein Selbstläufer, so Sandra Schwarz von der Personalabteilung im FFH-Interview: "Er hat von seinen positiven Erfahrungen bei uns im Heimatland berichtet. Und so ist das so durch Mund-zu-Mund-Propaganda entstanden, dass sich immer mehr Azubis aus Madagaskar tatsächlich bei uns beworben haben."
Ausbildung zum Straßenbauer besonders beliebt
Insgesamt bietet das Unternehmen zwölf Ausbildungsberufe an. Am häufigsten wollen die Azubis aus Madagaskar Straßenbauer werden. Weil in Madagaskar die Straßen sehr schlecht seien - und es ihr Traum sei, Infrastruktur herzustellen und Waren von A nach B zu transportieren.
Unternehmer unterstützt beim Ankommen
Hermanns hilft den Azubis bei der Einreise, organisiert Wohnungen und unterstützt bei Sprachkursen. "Und generell, wenn die Azubis Hilfe brauchen", so Schwarz. Auch die Kollegen unterstützen die Azubis aus Madagaskar - mit Sachspenden.
Azubis werden gut angenommen
"In unserer Branche ist es eigentlich schon immer üblich, dass wir Fachkräfte aus dem Ausland haben", so Schwarz. In der Belegschaft gebe es keine Probleme - im Gegenteil: "Die Mitarbeiter aus Madagaskar werden auch immer uns schon aus den Händen gerissen bei der Personaleinsatzplanung. Jede Baustelle möchte die gern die jungen Männer auf ihren Bauvorhaben auch haben."
17 Madegassen bereits ausgebildet
Insgesamt hat Hermanns bereits 17 Männer aus Madagaskar ausgebildet. Drei davon hätten das Unternehmen verlassen, acht seien übernommen worden, sechs befinden sich noch in Ausbildung. Und ab August rücken zwölf weitere junge Madegassen als Azubi nach, so Schwarz.
Redakteurin
Madleen Khazim
