Zäune an hessischer Grenze zu NRW: Schweinepest soll eingedämmt werden
50-Kilometer-Zaun an NRW-Grenze - Kampf gegen Schweinepest in Mittelhessen
Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) von NRW nach Hessen zu verhindern, werden neue Zäune in direkter Nähe zur gemeinsamen Grenze aufgestellt. Die Regierungspräsidien in Kassel und Gießen haben eine neue Allgemeinverfügung erlassen.
Die Maßnahmen sollen mit sofortiger Wirkung starten, teilte das hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat mit.
Zaun soll 50 Kilometer lang werden
Die neuen Zäune sollen auf eine Länge von etwa 50 Kilometern in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill aufgebaut werden, mit maximal 500 Metern Abstand zu den betroffenen Straßen. Grundstückseigentümer und andere Nutzungsberechtigte müssen diese Maßnahmen dulden, heißt es in der Allgemeinverfügung.
Diese Straßen sind betroffen
- B54 von der Grenze zu NRW bis Haiger-Kalteiche
- B277 bzw. Haigerseelbacher Str. von Haiger-Kalteiche über Haigerseelbach bis Haiger
- A45 bzw. entlang von Feldwegen und der Sechsheldener Str. von Haiger bis Dillenburg-Manderbach
- Frohnhäuser Str. bzw. B253 von Dillenburg-Manderbach bis Dillenburg-Frohnhausen
- B253 von Dillenburg-Frohnhausen über Wissenbach, Eibelshausen, Simmersbach, Ober- und Niederdieten bis Breidenbach
- Roßbacher Weg bzw. B253 vom Schloss Breidenstein nach Luidwigshütte
- B253 von Ludwigshütte bis Hatzfeld
"Akute Gefahrenlage"
Aufgrund der akuten Gefahr, die gerade gelte, treten die Regelungen der Allgemeinverfügungen sofort in Kraft, teilten die Regierungspräsidien mit. Die Maßnahmen sollen sowohl die Ausbreitung des Virus verhindern als auch Tierleid und wirtschaftliche Schäden bei schweinehaltenden Betrieben vermeiden.
Auch Hunde-Trupps unterwegs
Im Grenzgebiet zu Nordrhein-Westfalen sind bereits in den vergangenen Wochen Suchtrupps mit Hunden und Drohnen im Einsatz gewesen, um tote Wildschweine frühzeitig zu finden. Zudem gibt es eine mobile Dekontaminationsstelle im Kreis Marburg-Biedenkopf. In Nordhessen gab es bislang keinen einzigen Schweinepest-Fall.
Infektion für Schweine tödlich
Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich, verläuft jedoch bei Haus- und Wildschweinen fast immer tödlich. Vor gut einem Jahr war in Hessen der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest bestätigt worden. Seither starben Tausende Schweine an dem Virus oder mussten getötet werden.
Die Fälle betrafen bislang vor allem Südhessen. Im Juni war ein ASP-Fall in Nordrhein-Westfalen unweit von Hessen nachgewiesen worden.

