Nach A49-Lückenschluss - Etwas Entspannung in Edermünde-Grifte
Der A49-Lückenschluss und die LKW-Sperren sollten Entspannung in das verkehrsgeplagte nordhessische Ötttchen Grifte bringen. Hat sich die Situation verbessert? FFH hat bei Behörden und Anwohnern nachgefragt.
Die Ortsdurchfahrt in Edermünde-Grifte ist eigentlich ein Brückenbauwerk - und ist kürzlich erst notsaniert worden. Denn jahrelang donnere trotz Verbotsschildern Schwerlastverkehr durch den Ort und beschädigte so das Bauwerk.
Sperren wurden immer wieder beschädigt
Um das Bauwerk zu schützen, wurden LKW-Sperren an beiden Ortseinfahrten eingebaut - also Sperren, die die Durchfahrt in Höhe und Breite begrenzen. Als die A49 bei Kassel instandgesetzt wurde, führte das zu viel Verkehr in Grifte - und auch LKW und andere zu große Fahrzeuge versuchten immer wieder, sich durch die Sperren zu quetschen. Mit Folgen: Besonders die Sperren aus Richtung Ratio kommend, wurden immer wieder beschädigt.
Seit April drei Unfälle
Seitdem die Südtangente aber wieder komplett freigegeben und die A49 an Mittelhessen angeschlossen ist, hat sich der Schwerlastverkehr wieder mehr auf die Autobahn konzentriert. Seit April gab es nur drei bei der Polizei bekannte Unfälle an den Sperren, so das RP Kassel auf FFH-Anfrage. "In den zurückliegenden Monaten hat sich die Lage in Edermünde-Grifte deutlich entspannt. Eine deutliche Verbesserung ist zu spüren, seitdem die A 49 durchgängig befahrbar ist", heißt es.
"Entspannter ist es schon geworden"
Und auch die Anwohner berichten: Es sind deutlich weniger LKW im Ort unterwegs. "Also entspannter ist es schon geworden", sagt etwa Anwohnerin Birgit Börner im FFH-Gespräch. Allerdings werde das Tempo-Limit von 30 km/h nach wie vor häufig ignoriert - teilweise würden Fahrzeuge mit bis zu 90 km/h durch den Ort rauschen.
Wohnmobile sorgen für Staus
Laut mehrerer Anwohner seien LKW zwar tagsüber nicht mehr in Grifte unterwegs - nachts würden sie aber teilweise im Gegenverkehr die Sperren nach wie vor umfahren. Ein weiteres Problem würden aktuell die Wohnmobile darstellen. Denn auch die seien zu breit für die Sperren - die Fahrer würden aber die entsprechenden Schilder auch ignorieren und für Staus sorgen.
Wunsch nach festen Blitzern in der Ortsdurchfahrt
Die Anwohner wünschen sich feste Blitzer in der Ortsdurchfahrt. Die sollten im besten Fall Schwerlastverkehr und andere zu schwere Fahrzeuge erfassen - aber auch jene, die durch den Ort rasen und andere gefährden.
Behörden behalten Lage im Blick
Laut RP Kassel behalte man in Abstimmung mit den anderen Behörden die Ortsdurchfahrt Edermünde-Grifte natürlich weiterhin im Blick. Der Neubau der Ortsdurchfahrt ist aber noch nicht in Sicht. Es gebe noch keinen konkreten Termin, so Hessenmobil auf FFH-Nachfrage. Aktuell liege der Fokus demnach zunächst auf der sogenannten hydraulischen Untersuchung des Pilgerbachs (Anmerkung der Redaktion: der Bach, über den die Ortsdurchfahrt führt) und seines Einzugsgebiets.

