Demokratie unter Druck: Land fördert Extremismusprävention
Demokratie unter Druck - Land fördert Extremismusprävention
Das Landesprogramm "Hessen – aktiv für Demokratie" geht in die dritte Runde: 40 Projekte erhalten Fördermittel zur Extremismusprävention. Für ein Themenfeld wird noch ein Projektträger gesucht.
Hessen unterstützt mit einem Landesprogramm in den kommenden Jahren 40 Projekte, die sich für die Stärkung der Demokratie und im Kampf gegen Extremismus engagieren. Da die Demokratie von außen und von innen zunehmend unter Druck gerate, sei das Programm "Hessen - aktiv für Demokratie und gegen Extremismus" wichtiger denn je, sagte Innenminister Roman Poseck (CDU) in Wiesbaden.
8,8 Millionen vom Land
Neben den 40 ausgewählten Projekten würden insgesamt rund 30 Fachstellen und 29 Partnerschaften für Demokratie sowie das Demokratiezentrum Hessen gefördert. Trotz angespannter Haushaltslage stünden für das Landesprogramm 2025 - wie in den Vorjahren - 8,8 Millionen Euro Landesmittel bereit. Zusätzliche 2,2 Millionen Euro stammen vom Bund.
Poseck: Rechtsextremismus größte Gefahr für Demokratie
"Der Rechtsextremismus ist nach wie vor die größte Gefahr für unsere Demokratie", bekräftigte Poseck. Aber auch der Linksextremismus stelle eine Bedrohung für das gesellschaftliche Miteinander dar, wie es zuletzt in Frankfurt bei einer Hausbesetzung von linken Aktivisten und den antisemitischen Straftaten bei einem Protestcamp deutlich geworden sei.
Bislang kein Projektträger zum Thema Linksextremismus
"Ich bedauere sehr, dass es bislang nicht gelungen ist, einen Projektträger zu finden, der sich mit dem Phänomenbereich Linksextremismus beschäftigt", sagte der Minister und erneuerte den Förderaufruf für den Aufbau einer landesweiten Fachstelle zur Prävention des Linksextremismus mit Fokus auf israelbezogenen Antisemitismus. Die Fördermittel würden noch zurückgehalten.
Auch Freestyle aus Kassel dabei
Zu den Projekten, die es in die dritte Förderperiode des Programms "Hessen - aktiv für Demokratie" geschafft haben, gehört unter anderem „Freestyle – One World, One City – für Demokratie und gegen Hass und Gewalt“ der Freestyle gGmbH in Kassel. Am Dienstag hat es einen Bescheid für die dritte Förderperiode in Höhe von rund 75.000 Euro erhalten. Das Projekt einer Freestylehalle wird im Kasseler Stadtteil Wesertor für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche aus 25 Nationen sowie deren Familien umgesetzt. An sechs Tagen wöchentlich finden dort Sport- und erlebnispädagogische Angebote statt.

