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> SG Johannesberg Poolbillard: Schnuppereinheiten für Schulklassen
20.06.2023, 13:52 Uhr
Poolbillard Fulda -
SG Johannesberg lädt zum Schnuppern ein
© dpa
Die Poolbillardabteilung der SG Johannesberg wird bei der Nachwuchsgewinnung kreativ und lädt Schulklassen zum Schnuppern ein (Symbolbild).
Die Nachwuchsgewinnung erfordert immer mehr Kreativität. Die Poolbillardabteilung der SG Johannesberg hat sich deshalb ein neues Konzept überlegt: Sie lädt Schulklassen ein, im Rahmen eines Wandertages eine 90-minütige Schnupperstunde zu absolvieren.
Die Idee zu den Schnuppereinheiten hatte Trainerin Ramona Firle. Sie selbst ist im Elternbeirat und schlug einen Besuch der Klasse bei der Poolbillardabteilung vor, „um die Klassengemeinschaft zu stärken“, erklärt sie im Interview mit HIT RADIO FFH. Der Vorschlag kam nicht nur bei der eigenen Klasse gut an.
Positive Resonanz
Bereits das erste Schnuppertraining sei ein großer Erfolg gewesen und das Angebot würde „sehr gerne angenommen“ werden, berichtet Arik Reiter, selbst Spieler bei der SGJ. Während der 90-minütigen Einheit werdend die Schülerinnen und Schüler von Firle und Profi-Spielern des Vereins begleitet. Hier lernen sie die Grundlagen und probieren sich an ersten Übungen.
Firle: "Das muss einfach nur Spaß machen."
Ramona Firle, Trainerin bei der SG Johannesberg, über den Ablauf der Schnupperstunden.
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Wir zeigen den Schülern die Haltung und mehrere Übungen. Und derjenige, der das schafft, als Mann schafft, gute Punkte zu holen. Da bin ich immer der Meinung, die sollten dann Hausaufgaben frei bekommen. Ja, die Lehrer machen dann auch meistens mit. Klar, natürlich in der kurzen Zeit kann man nicht viel erklären und denen zeigen. Aber jetzt die 90 Minuten, die wir haben, das muss einfach nur Spaß machen.
Ein Sport für viele Altersgruppen
Teilnehmen könne ohne Probleme jede Schulklasse ab der fünften Klasse. Reiter sieht für jede Altersgruppe einen Mehrwert in seinem Sport: „Beim Billard kann man theoretische Konzepte mal in der Praxis ausprobieren“. Als Beispiele dafür nennt er Geometrie oder die Impulsgesetze. Firle hofft auf den Erfolg dieser Nachwuchsgewinnung: „Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere doch zu uns in den Verein kommt“.
Reiter: "Beim Billard kann man Themen aus der Schule praktisch anwenden."
Arik Reiter, Spieler der SG Johannesberg, erklärt den Mehrwert einer Schnuppereinheit für die Schulklassen.
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Warum es für Schulen besonders interessant ist, weil man dort unter fachkundiger Anleitung wirkliche Inhalte aus der Schule, tatsächlich aus der Theorie, mal in der Praxis anwenden kann. Also bei Fachmathematik zum Beispiel, da fängt es ja in der Geometrie an mit Achsenspiegelung etc. Also man kann wirklich theoretische Konzepte mal in der Praxis ausprobieren. Oder auch Physik, die Impulsgesetze, also man kann ganz, ganz viele Anleihen nehmen. Aber es hat natürlich darüber hinaus noch viel, viel mehr Facetten, der Spaß, das Socializing und im Vereinsheim. Der SG Johannesberg sind natürlich ideale Räumlichkeiten geboten, um das auch mal in Ruhe mit gutem Equipment und unter fachkundiger Anleitung auch mal zu lernen. Das heißt, das kann man dann für die Schulkinder, ist das wunderbar, um mal die ersten Schritte da kennenzulernen, die man dann natürlich dann mit Eltern, Freunden, wie auch immer dann auch dann später gerne weiterführen kann.
Durchbrechen der Männerdomäne
Zudem würde Firle gerne mehr Mädchen und Frauen in der bisherigen „Männerdomäne“ des Billardsports begrüßen. Trotzdem, so Abteilungsleiter und zweiter Vorsitzender der SGJ, Alexander Peer, sei die Frauenquote bei den Fuldaer Billardfreunden überdurchschnittlich hoch.
Schneller Einstieg möglich
Laut Reiter könne man relativ schnell die Grundlagen erlernen. Nach rund vier Monaten würden die Basics sitzen. „Alles Weitere ist dann Talent und Fleiß“, weiß der langjährige Billardspieler.
Ein Sport, der verbindet
Peer freut sich „über jeden, der zu uns kommt“. Das Besondere am Billard sei, dass nahezu jeder bereits einmal einen Queue in der Hand gehabt habe, so der Abteilungsleiter. Was seinen Verein ausmachen, sie „die richtig starke Community“.
Peer: "Richtig Billard spielen ist nur im Verein möglich."
Alexander Peer, Abteilungsleiter und zweiter Vorsitzender der SG Johannesberg, ist überzeugt, dass der Billardsport viele begeistern kann.
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In Fulda wird ja schon seit vielen Generationen auf Top-Niveau Billard gespielt. Und ich finde, das Besondere an unserer Sportart ist, dass jeder schon mal einen Kö in der Hand gehabt hat, egal ob in der Diskothek, in der Kneipe oder sonst irgendwo. Ich sage, dass richtig Billard spielen nur im Verein möglich ist, weil dort perfekte Voraussetzungen gegeben sind, wo wir unseren Sport ambitioniert durchführen können. Und wir freuen uns über jeden, der zu uns kommt. Was Besonderes, was die SG Johannesberg auch auszeichnet, ist, dass unsere Frauenquote doch relativ hoch ist. Im Vergleich bundesweit liegt sie ungefähr bei 5 Prozent. Und bei uns haben wir mittlerweile schon eine Frauentrainingsgruppe. Das ist der Verdienst unserer Trainerin und das wollen wir weiter ausbauen. Also wir sind eine richtig starke Community bei der SG Johannesberg.
Facettenreichtum und Socialising
Reiter begeistert, wie umfangreich das Billardspiel ist. Er beschreibt Poolbillard als seine „mentale Oase“, die völlig zwanglos Menschen zusammenbringt. So bringe der Sport „mentale und handwerkliche Komponenten“ zusammen und „macht einfach Spaß“.
Reiter: "Ich finde das Socialising so wundervoll."
Arik Reiter sieht viele Vorteile im Poolbillard.
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Für mich ist die Stärke eben dieser Facettenreichtum. Je nachdem, was man möchte, da kriegt man wirklich alles. Ich finde zum Beispiel, gerade nach dieser langen Corona-Zeit, fand ich dieses Socializing so wundervoll. Mit unterschiedlichen Altersgruppen, unterschiedlichen Personen. Und es ist ein wirklich tolles Element, um einfach Menschen zu verbinden, in friedlicher Art und Weise. Sportlich so stark, wie man es eben betreiben möchte, aber man kann auch einfach nur Spaß haben. Also gar kein Zwang. Ich zum Beispiel schätze unglaublich diesen Effekt auch des Cooldowns. Das heißt, wenn man einen langen Arbeitstag hatte zum Beispiel oder irgendwie auch zu Uni-Zeiten schon Prüfungsstress hatte, habe ich immer mal ein, zwei Stunden trainiert zwischendurch. Und das war für mich immer eine wunderbare mentale Oase, wo man sich wieder mal ein bisschen resetten kann. Einfach über Dinge nachdenkt. Ich nutze das selbst heute noch nach einem langen, anstrengenden Tag. Spiele ich abends mal vielleicht eine halbe Stunde, wenn ich es noch schaffe. Und das tut wirklich gut. Es zieht einen wirklich rein und das gibt dann den Raum dafür, dass man mal Dinge reflektieren kann. Das ist ja heutzutage auch sehr wichtig. Von dem Hintergrund Achtsamkeit, andere Themen. Und da ist Billard super geeignet, eben eine mentale und eine handwerkliche Komponente zusammenzubringen. Und das macht einfach Spaß.
Lob aus den eigenen Reihen
Neben Schulklassen seien auch gerne andere Gruppen willkommen, meint Reiter und lobt Trainerin Firle: „Das Training ist mit sehr viel Liebe gemacht, hat viel Konzept dahinter; es ist wirklich toll“. Wer Interesse an einer Schnupperstunde hat, könne sich bei der SG über die Homepage oder Social Media melden, mindestens drei bis vier Tage im Voraus.