Hessische Kinos haben Corona überstanden - Lage ist aber angespannt
Dennoch kein Grund zur Freude - Hessische Kinos haben Corona überstanden
Trotz der Folgen der Coronapandemie hat sich die Zahl der Kinos in Hessen kaum verändert.
"Seit dem Ausbruch der Pandemie wurden zwei Kinos geschlossen, aber auch eines eröffnet", sagte der Geschäftsführer des Film- und Kinobüros Hessen in Frankfurt, Erwin Heberling.
Insgesamt gibt es über 120 Kinos, dabei hatte die Pandemie der Branche arg zugesetzt. In den Jahren 2020 und 2021 waren die Kinos zum Teil lange geschlossen gewesen. "Der Bestand war hoch gefährdet, aber die staatlichen Hilfsprogramme haben ihre Wirkung erzielt", so Heberling.
Vor allem über 35-Jährige bleiben fern
Grund zur Freude bei den Betreibern sieht er trotzdem nicht. Zwar gibt es seit dem vergangenen Jahr keinen Lockdown mehr, doch die Menschen strömen trotzdem nicht in die Kinos, vor allem die über 35-Jährigen bleiben fern. So wurden im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vergleichszeitraum 2019 - also vor dem Beginn der Pandemie - 38 Prozent weniger Tickets verkauft.
Bei den Programmkinos, die überwiegend von älteren Menschen besucht werden, sackte der Verkauf sogar um die Hälfte ein.
Streamingdienste und Inflation bereiten Probleme
Heberling sieht mehrere Gründe. So habe sich das Ausgehverhalten der Menschen mit der Pandemie verändert, die Streamingdienste hätten deutlich zugelegt. Auch hätten die Menschen wegen der Inflation weniger Geld zur Verfügung. "Es ist ganz schwer, die Besucher zurückzukriegen", sagte er.
Die Kinobetreiber versuchten dies mit einem vermehrten Marketing, etwa der Neugestaltung ihres Internetauftritts und Werbeanzeigen.