Zwölf Unternehmen im Finale des 23. Hessischen Gründerpreises
Digitale Haut & Hundefutter - Finale des 23. Hessischen Gründerpreises
Zwölf Unternehmen haben es ins Finale des 23. Hessischen Gründerpreises geschafft. Sie wurden am Freitagabend (07.11) in der Stadthalle in Hofheim am Taunus ausgezeichnet.
Aus dem Kreis der zwölf Finalisten wurden vier Unternehmen zusätzlich als Sieger in ihrer jeweiligen Kategorie geehrt. Der Wettbewerb startete mit 156 Bewerbungen im Frühjahr 2023. Nach einer Vorauswahl im Juli traten 48 Halbfinalisten im September bei IKEA Deutschland in Hofheim vor eine Jury. Hier mussten sie ihre Geschäftsideen präsentieren und sich den Fragen der Jury stellen.
Digitale Haut, die Gesundheit misst
Gewinner der Kategorie “Gründung aus der Hochschule” ist MimoSense aus Darmstadt, das eine innovative Sensorfolie entwickelt, die Herztöne, Bewegung und Gewicht misst. Diese ist laut MimoSense so dünn wie eine Haut und kann zum Beispiel in Matratzen von Krankenhäusern eingesetzt werden. Das würde die Arbeit von Pflegepersonal erleichtern, da dieses weniger manuell auswerten müsste, so der Geschäftsführer des Unternehmens.. Zusätzlich würde es den Komfort der Patienten erhöhen.
Tradition und Innovation miteinander verbinden
In der Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ hat die Netzfabrik aus Lauterbach gewonnen. Sie produziert Netze aller Art: Von Fliegenschutznetzen bis Bauschutznetzen, Gepäcknetzen und Einkaufstaschen ist alles dabei. Das Unternehmen wird heute von Lea Baumbach (29) in dritter Generation geführt. Bereits mit 22 Jahren wurde sie Geschäftsführerin von der Netzfabrik.
“Gesellschaftliche Wirkung”
In der Kategorie “Gesellschaftliche Wirkung” hat “Main Glückskind” gewonnen. Das Unternehmen unterstützt mit Kursen, Beratung und einem Café Familien in einer prägenden Lebensphase.
Bücheralarm aus Hofheim
Bücheralarm aus Hofheim wurde auch für die Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ nominiert. Das Unternehmen bietet Leseförderung und Medienbildung von und für Kinder und Jugendliche mit Hilfe eines Podcasts. Laut der Geschäftsführerin werden die Podcasts innerhalb der ersten drei Monate rund 12 000 Mal angehört.
“Innovative Geschäftsidee”
In der Kategorie “Innovative Geschäftsidee” hat Myoact aus Frankfurt gewonnen. Sie entwickeln eine Sprach-App mit medizinischen Informationen für Ärzte und medizinisches Personal. Dadurch lässt sich laut Unternehmen die Muskelgesundheit der Patienten besser analysieren und behandeln.
Hundefutter aus Seidenraupenpuppen
PROMBYX aus Gießen wurde in der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ auch nominiert. Sie erforschen die Nutzung von Seidenraupenpuppen als Proteinquelle für Hunde- und Katzenfutter. Seidenraupenpuppen sind normalerweise Abfallprodukte der Seidenproduktion, welche in die Textilindustrie geht.
Hoher Frauenanteil unter Bewerbern
Laut Elisabeth Neumann, Projektleiterin beim Veranstalter, zeigt der Wettbewerb die Vielfalt und Vitalität der hessischen Gründungskultur. Besonders auffällig ist in diesem Jahr der hohe Frauenanteil unter den Bewerbern. Rund ein Viertel der teilnehmenden Unternehmen wird laut Veranstalter ausschließlich von Frauen geleitet.
Wachsendes Interesse auch aus kleineren Städten
Die Vielzahl an Bewerbungen aus kleineren Städten zeigt zudem demnach ein wachsendes Interesse an Innovation und Unternehmensnachfolge außerhalb der großen urbanen Zentren. Gerade in dieser Zeit multipler Krisen sei Gründungskultur wichtig, betonte die Projektleiterin Elisabeth Neumann.