Nachrichten
>
Südhessen
> "Krisenhelfer" für Altenheime gesucht
16.02.2022, 07:39 Uhr
Für alltägliche Arbeiten -
"Krisenhelfer" für Altenheime gesucht
Helfende Hände für die Alten- und Pflegeheime werden derzeit im Kreis Bergstraße gesucht. Es komme zu Personalmangel durch Krankheits- und Quarantänefäll, berichtet uns etwa Benedict Pretnar, Heimleiter der Caritas-Heime in Bürstadt, Einhausen und Lampertheim.
"Krisenhelfer" übernehmen Alltagsaufgaben
Deshalb werden jetzt „Krisenhelfer“ gesucht - also Bergsträßerinnen und Bergsträßer, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Für die verschiedenen Aufgaben gibt es vorher auch Schulungen. "Wenn es Ihnen möglich ist, hier tätig zu werden, fragen Sie bitte bei den Heimen in Ihrer Nähe nach, ob und welche Hilfe benötigt wird", sagte Landrat Christian Engelhardt.
Heimleiter: "Vorlesen, Betten machen - vieles ist zu tun"
Benedict Pretnar von der Caritas erzählt, welche Aufgaben die "Krisenhelfer" haben
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Wir haben uns überlegt, dass das so Jedermann-Aufgaben sein könnten, so im Alltag, die man üblicherweise auch zu Hause macht. Das heißt, Unterstützung zum Beispiel beim Bettenrichten, beim Wäsche verteilen, vielleicht beim Frühstück eindecken, beim Mittagessen vielleicht auch mal Begleitung leisten, vielleicht aus der Tageszeitung vorlesen, Gesellschaftsspiel auch mal ein gutes Wort, sowas in der Richtung. Was im Augenblick natürlich durch die Umplanerei in den Regeldiensten bei uns auch etwas kürzer kommt.
Heimleiter: "Hilfebedarf ist da"
Benedict Pretnar von der Caritas erzählt, wie die Idee entstand
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Sie müssen sich halt vorstellen, dass die Menschen, die bei uns in dem Pflegeheim wohnen, ja einen sehr hohen Bedarf haben, sehr aufwendig versorgt werden müssen, über den ganzen Tag verteilt. Und das sind nicht immer nur medizinische oder pflegerische Fragen, sondern oft auch alltägliche Fragen. Und das konnten wir eine Zeit lang eben auch über die Reorganisation in der Hauswirtschaft und Unterstützung über hauswirtschaftliche Aushilfskräfte kompensieren. Und jetzt sind wir auf die Idee gekommen, das eben auch zusätzlich mit Freiwilligen zu machen. Wir können ja nicht immer nur sagen, wir brauchen was, sondern wir müssen ja auch mal was anbieten und sagen, was brauchen wir denn? Und das war dann so die Idee, dass wir gesagt haben, wir definieren jetzt einfach mal einen Hilfebedarf und fragen ganz konkret, wer bereit sein könnte, diesen Bedarf eben auch zu machen.
Der Bedarf an helfenden Händen ist nach Auskunft verschiedener Heimleitungen aus dem Kreis insbesondere bei der Grundversorgung der leicht kranken oder wenig pflegebedürftigen Bewohnerinnen und Bewohner groß, zum Beispiel in Zusammenhang mit den Mahlzeiten. Das Zeitkontingent, das die Helferinnen und Helfer einsetzen, kann individuell abgesprochen werden. Jede und jeder, der Freude am Umgang mit Menschen hat und älter als 15 Jahre ist, kann sich bei den Heimen melden.
Heimleiter: "Die Leute sollen Spaß an der Aufgabe haben"
Benedict Pretnar von der Caritas erzählt, wer "Krisenhelfer" werden kann
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Bei freiwilligem Einsatz ist es ja erst mal so, dass man sich freiwillig bereit erklärt. Und da gucken wir natürlich auch, wie viel Zeit möchte der Freiwillige selbst investieren. Wenn jetzt jemand sagt, ich möchte nur zwei Stunden in der Woche freiwillig tätig sein, ist uns das genauso hilfreich wie jemand, der sagt, eigentlich ist es mir egal, ich kann auch acht Stunden oder zehn Stunden in der Woche für euch tätig sein. Also da haben wir keine zeitlichen Vorgaben, sondern das passiert dann im direkten Kontakt mit den Freiwilligen selbst. Auch die Lage der Zeiten können wir dann besprechen. Da gibt es natürlich Zeiten, die sind für uns vielleicht gut geeignet, aber auch wenn es Zeiten gibt, an die wir jetzt nicht zuerst denken und in der Freiwillige sagen, das wäre aber eine gute Zeit für mich, dann werden wir mit Sicherheit auch eine Möglichkeit finden, diese Zeit dann reichhaltig zu füllen.
Heimleiter: "Wir bieten Schulungen an"
Benedict Pretnar von der Caritas erzählt, dass es zur Vorbereitung auf den ehrenamtlichen Job eine Schulung gibt
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Wir haben uns im Caritasverband Darmstadt dafür entschieden, dass in einer Halbtagesveranstaltung, also in einer dreistündigen Schulung, in den allerwesentlichsten Bereichen einen ganz kurzen Einblick zu bekommen. Das kann natürlich eine gute Einarbeitung in der Pflege oder gar eine Pflegeausbildung nicht ersetzen. Aber dass man mal einen grundlegenden Einblick bekommt, zum Beispiel in den Bereich Kommunikation, gerade wenn es um Menschen mit Demenz geht, oder um Grundlagen in der Personalhygiene, dass man weiß, wie kann ich mich richtig schützen, wie ziehe ich zum Beispiel auch eine Maske richtig auf und ab, wie desinfiziere ich meine Hände korrekt. Da gibt es ja schon ein paar Dinge, die man auch lernen kann und die dann auch helfen, dass man sich dann sicherer im Altenheimkontext bewegen kann. Und das wird in den drei Stunden vermittelt. Es soll ein erster Auftakt sein, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und auch so einen fachlichen Ersteinstieg zu gewährleisten.
Wenn Sie Lust auf diese Aufgabe haben, können Sie sich unter anderem in Bürstadt direkt an die Caritas wenden. Hier bekommen Sie unter anderem weitere Infos zu den Schulungen. Die Kontaktdaten:
Caritas Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth Bürstadt, Rathausstraße 4, 68642 Bürstadt, Tel: 06206-98890, E-Mail: Aph.bue@caritas-bergstrasse.de