Fünf Freunde starten durch - Lachsräucherei in Riedstadt voller Erfolg
Sie sind fünf beste Freunde aus Südhessen, zwischen 20 und 23 Jahren alt – und sie leben den Traum vom eigenen, erfolgreichen Unternehmen. Allerdings ein Start-Up, das man eher an der Nordseeküste erwarten würde. Die Jungs betreiben nämlich seit neuestem eine Lachs-Räucherei. Super leckere Fisch-Delikatessen made in Riedstadt-Goddelau.
Es riecht rauchig in dem Produktionsraum der Jungunternehmer in Goddelau - einer ehemaligen Wurstküche, unscheinbar gelegen, in einem Hinterhof. Im Räucherofen hängt roter Wildlachs aus Alaska. Online gehen Bestellungen aus ganz Deutschland ein. Auch der ein oder andere Kunde kommt bereits persönlich vorbei - dank Mundpropaganda. Ein Ladengeschäft haben die Jungunternehmer aber nicht. Noch nicht.
20 Stunden am Stück gearbeitet
Dabei sind die fünf Lachsprofis erst vor kurzer Zeit gestartet, mitten im Weihnachtsgeschäft. Und das hatte es gleich in sich, erzählt Marco Steinbrecher (23): "Wir haben teilweise 20 Stunden gearbeitet, um die Bestellungen abzuarbeiten, haben teilweise im Büro geschlafen."
Doch der Stress schweißt zusammen. "Und der Dezember hat gezeigt, dass unsere Idee funktioniert", sagt Marco. Dabei betreiben Marco, Philip, Paul, Julian und Noah die Lachsräucherei nur nebenberuflich, drei der Freunde studieren.
"Lebenswerk in die Moderne transportieren"
Dabei mussten sie nicht von Null anfangen: Sie übernahmen das Lachs-Geschäft von Heinrich Pahle (76) aus Lörzweiler (Kreis Mainz-Bingen). Der suchte nach vier Jahrzehnten einen Nachfolger für seine Firma "Pahle-Lachs". Es kam zum Kontakt zwischen den Südhessen und Pahle. Auch renommierte Sterneköche seien an einem Kauf interessiert gewesen. "Am Ende entschied sich Heinrich Pahle für uns, denn er merkte, dass wir nicht an einem schnellen An- und Weiterverkauf interessiert waren. Viel eher ist es unser Ziel, das Lebenswerk Pahles mit Herz und Verstand in die Moderne zu transportieren."
Geheimes Gewürz-Rezept aus Kanada
Bevor die Rotlachse aus Alaska im Ofen über Buchenholz geräuchert werden, werden sie mit Salz und Zucker gepökelt - und mit einer streng geheimen Gewürzmischschung. Diese hat Pahle 1979 auf einer Kanadareise von einem indigenen Stamm anvertraut bekommen. Dieses Geheimrezept hat der 76-Jährige seinen jungen Nachfolgern als Firmen-Vermächtnis mit auf den Weg gegeben - möglichst für weitere Erfolgs-Jahnzehnte.

