Absage in Rüsselsheim - Keine Oldtimer auf den Mainwiesen
Kurzfristiges Aus für die größte eintägige Oldtimer-Veranstaltung Deutschlands: das „Klassikertreffen“ auf den Mainwiesen in Rüsselsheim am kommenden Sonntag (25.).
Das Regierungspräsidium und auch das Verwaltungsgericht Darmstadt haben die Nutzung der Rüsselsheimer Mainwiesen für die Großveranstaltung mit mehr als 2000 Fahrzeugen und etwa 30.000 erwarteten Besuchern untersagt. Der Grund: Die Mainwiesen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet.
Neues Konzept nötig
Die Stadt Rüsselsheim wolle nun für 2024 ein Alternativkonzept erarbeiten. Das Rathaus teilt mit: "Um die Durchführung der Veranstaltung ab 2024 und für die Folgejahre zu gewährleisten, wird nun rein vorsorglich ein alternatives Sicherheitskonzept erarbeitet werden, das die Einbeziehung der Mainwiesen nicht mehr vorsehen wird, für den Fall, dass diese dauerhaft nicht zur Verfügung stehen sollten." Heinz Zettel, der Mitbegründer des "Klassikertreffens", schlägt im Rüsselsheimer ECHO als möglichen Alternativ-Standort den Ostpark vor.
"Nur wie vor Corona oder gar nicht"
Die Einbeziehung der Mainwiesen sei für das Jahr 2023 jedoch zwingend und alternativlos gewesen, so eine Stadt-Sprecherin, da nach Corona nur auf das bestehende Sicherheitskonzept für die Veranstaltung zurückgegriffen werden konnte. "Die Veranstaltung konnte also aus Sicherheitsgründen nur wie vor 2020 oder eben gar nicht stattfinden."
BUND begrüßt die Entscheidung
Die Umweltschützer des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) freuen sich über die Weisung der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Darmstadt an die Stadt Rüsselsheim, die für Sonntag geplante Oldtimer-Show nicht auf der geschützten Mainwiese durchzuführen. "Damit haben die zuständigen Behörden geklärt, was Recht ist nach der Verordnung über die Hessischen Mainauen“, erklärt Herbert Debus als einer der Sprecher des Kreisverbandes Groß-Gerau. Das Gericht habe die Klage der Stadt Rüsselsheim gegen das Regierungspräsidium abgewiesen, womit die Weisung bestehen bliebe.
Nur den Ort kritisiert, nicht die Veranstaltung an sich
Die Frustration vieler Bürger und Bürgerinnen über die so kurzfristige Absage des Festes verstehe der Kreisvorstand, weist aber darauf hin, dass sich der BUND weder je gegen das Techno-Festival "Love Family Park" als solches noch gegen das "Klassikertreffen" ausgesprochen habe. „Es geht uns ausschließlich um den Ort, also den Schutz dieser schönen Wiese, die für die Bevölkerung bewahrt werden muss. Wer würde schon gern in seinem Vorgarten Autos ausstellen?“ Es sei bei Beachtung der Rechtslage reichlich Zeit gewesen, ein Alternativkonzept auf anderen Flächen zu entwickeln oder dafür das Fest um ein Jahr zu verschieben.
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