Kreis Darmstadt-Dieburg - Suchthilfe-Projekt wird ausgeweitet
„Halt – Hart am Limit“, ein Projekt der Caritas-Suchthilfe und der Stadt Darmstadt, dehnt sich jetzt auch auf den Landkreis Darmstadt-Dieburg aus. Warum die verstärkte Zusammenarbeit wichtig ist.
„Es gibt kaum noch Betroffene, die 'nur' getrunken haben, und anschließend zu mir kommen“, sagt Sucht-Experte Timo Gittel von der Caritas Darmstadt zu HIT RADIO FFH. Der Mischkonsum von Alkohol und anderen Drogen habe bei Jugendlichen drastisch zugenommen.
Projekt "Halt" bereits vor zwölf Jahren gestartet
Beim Projekt "Halt" sind das Polizeipräsidium Südhessen und die Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg schon länger mit im Boot. Vor zwölf Jahren startete die Initiative zur Eindämmung von Alkoholmissbrauch. Mittlerweile umfasst das Projekt auch andere Drogen mit Suchtpotenzial, wie zum Beispiel Lachgas und Cannabis.
Initiative wird auf Kreis Darmstadt-Dieburg ausgedehnt
„Halt“ ist in Darmstadt schon länger ein wichtiger Baustein der Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen. Durch die neue Vereinbarung werden auch die Regionen im Landkreis Darmstadt-Dieburg besser unterstützt und bekommen jetzt schneller Abhilfe.
Eine Anlaufstelle für Betroffene
Das heißt konkret: Alles läuft über eine Stelle. Auch Betroffene aus dem Kreis können nun ohne großen Aufwand direkt an die Suchtberatung der Caritas in Darmstadt vermittelt werden. „Wir müssen nicht mehr nachfragen: Woher kommst du? Oder sagen: Wende dich erst einmal an die Suchthilfestelle im Landkreis. Wir können künftig einfach sagen: Komm vorbei“, sagt Sucht-Experte Gittel.
Polizei: Viele Jugendliche bereits vermittelt
Das bestätigt auch der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Südhessen, Björn Gutzeit: Je nach Fall könnten Jugendliche noch am Tag einen ersten Beratungstermin bei der Caritas erhalten. Allein die Polizei hat seit Start ihrer Zusammenarbeit mit der Caritas für dieses Projekt im Jahr 2020 100 Jugendliche erfolgreich vermittelt. Die Erweiterung des Projekts sei gerade jetzt nötig, denn seit der Corona-Pandemie sei der Suchtmittelkonsum und -missbrauch mit jedem Jahr deutlich angestiegen, so Gutzeit.
Persönliches Gespräch im Vordergrund
Das Projekt setzt auf persönliche Gespräche in der Beratungsstelle oder im Krankenhaus. „Die Jugendlichen verstehen oft erst bei uns: Ich habe da ein Problem“, sagt Gittel. Das Ganze sei kostenlos und geht auch auf Wunsch anonym. Familie oder Freunde der Betroffenen können dort auch Angebote wahrnehmen. Sie nehmen laut Caritas mit ihrer Vorbildfunktion eine wichtige Rolle bei den Jugendlichen ein.
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