ESA startet "Biomass"-Mission - Wie steht es um die Wälder auf der Erde?
Der Satellit "Biomass" der europäischen Raumfahrtbehörde ESA ist vom Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana aus ins All gestartet.
Dies zeigte auch eine Liveübertragung des Starts im Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Der Erdbeobachtungssatellit zur weltweiten Vermessung der Wälder hob um 11.15 Uhr (MESZ) an Bord einer Vega-C-Rakete ab. Die Sonde soll in den kommenden Jahren global die Biomasse der Wälder erfassen, um so die Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf zu verstehen.
Warum Wälder so wichtig sind
Wälder speichern das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2). Werden mehr Bäume abgeholzt, nimmt die CO2-Speicherung ab. Das führt zu einer stärkeren Erderwärmung. Bisher gibt es nur Schätzungen über die weltweite Waldbiomasse. Genauere Daten könnten helfen, die globale Erwärmung besser vorherzusagen. Es ist wichtig, zu verstehen, wie und wo Wälder CO2 aufnehmen und abgeben. Der "Biomass"-Missionsmanager der ESA, Klaus Scipal, betont, dass der globale Kohlenstoffkreislauf noch nicht vollständig verstanden wird.
Knapp 500 Millionen Euro Kosten
Der "Biomass"-Satellit ist mit einem speziellen Radar ausgestattet. Dieses neuartige Instrument misst die Waldbiomasse präzise. Zwar können bestehende Satelliten Rodungen erkennen, jedoch nicht die damit verbundene Kohlendioxidspeicherung. Das Radar des neuen Satelliten ermöglicht detaillierte Einblicke in die Waldstruktur. Diese Informationen sind wichtig für die Weiterentwicklung von Klimamodellen. Am Ende der fünfeinhalb Jahre dauernden Mission hofft das Team, präzise Daten über die Waldveränderungen zu haben. Die Mission kostet knappe 500 Millionen Euro.
Bedeutung von Erdbeobachtungssatelliten
Die ESA nimmt nach ihren Angaben eine führende Rolle bei der Erdbeobachtung ein. Ihre Satelliten erforschen komplexe Prozesse wie die Photosynthese und das Magnetfeld. Die gewonnen Daten sollen der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Die Entwicklung von "Biomass" hat fast 20 Jahre gedauert. Dies zeigt, wie viel Aufwand und Zeit in solche Missionen investiert werden.
Auf einem Drittel der eisfreien Landfläche
Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bedecken Wälder etwa ein Drittel der eisfreien Landfläche. Sie sind essenziell für das Überleben auf dem Planeten. Ein Waldzustandsbericht aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass 2023 Wälder in der Größe Lettlands zerstört wurden. Der Großteil der Entwaldung fand in tropischen Regionen statt. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, Wälder zu schützen und besser zu verstehen.


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