Entdeckungen an der Stadtkirche - Funde enthüllen Geheimnisse Darmstadts
In Darmstadt wurden bei Bauarbeiten an der Stadtkirche bedeutende archäologische Funde gemacht. Dabei wurden unter anderem Überreste des ältesten Friedhofs der Stadt entdeckt.
Die Funde bieten neue Einblicke in die frühe Besiedlung der Stadt.
Keramikscherben aus dem 12. Jahrhundert
Die nachgewiesenen Schichtreste reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Noch ältere Nutzungsschichten in diesem Bereich wurden allerdings nicht erfasst. Einzelne Keramikfunde lassen sich jedoch bis ins 12. Jahrhundert und damit an die Anfänge von Darmstadt zurückdatieren.
Historische Bedeutung der Funde
Die archäologischen Arbeiten, die im Jahr 2023 begannen, fanden in Verbindung mit Kanalarbeiten der e-netz Südhessen AG statt. Dabei wurden sowohl menschliche Knochen im ursprünglichen Grabkontext als auch Knochenansammlungen ohne anatomische Zusammenhänge gefunden. Diese Entdeckungen deuten auf eine übliche Praxis auf städtischen Friedhöfen hin, bei der ältere Gräber regelmäßig geöffnet wurden, um Platz für neue Bestattungen zu schaffen. Besonders eindrucksvoll waren die Überreste von aufwändigen Särgen sowie verzierten Griffen.
Weitere archäologische Entdeckungen
Zusätzlich zu den menschlichen Überresten wurden Teile der ehemaligen Kirchhofsmauer freigelegt. Auch Überreste älterer Bebauungen wurden entdeckt, die allerdings nicht eindeutig zugeordnet werden konnten. Am Rand der Ausgrabungsstelle wurden Reste der alten Feuerwache gefunden, die 1944 während des verheerenden Brandes im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Interessant sind auch Funde aus der Bronzezeit in Form von Tonscherben. Diese Scherben sind die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung Darmstadts und stammen aus ungefähr 1500 v. Chr.
Tonscherben aus der Bronzezeit
Stadtrat Michael Kolmer äußerte sich begeistert über die archäologischen Funde: „Die ältesten Teile, die wir gefunden haben, sind Tonscherben, die in die Bronzezeit zurückgehen. Also auch damals haben in Darmstadt schon Menschen gelebt.“ Er betonte die Bedeutung dieser Entdeckung für die Stadt und die Möglichkeit, die historische Substanz der Stadt trotz ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zu würdigen.
Schätze bewahren
Die archäologischen Entdeckungen sollen dazu beitragen, die historische Vielfalt der Region zu dokumentieren. Dadurch werden wichtige Quellen der Stadtgeschichte gesichert und zukünftige städtebauliche Entwicklungen besser geplant. „Hierzu arbeiten die Stadt und hessenARCHÄOLOGIE eng mit den Vorhabenträgern und Fachfirmen zusammen, um die Maßnahmen möglichst optimal umzusetzen“, so Stadtrat Kolmer. Diese Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass auch in Zukunft historische Schätze ans Tageslicht kommen und bewahrt werden.


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