Japankäfer-Alarm im Kreis Groß-Gerau: Behörden erlassen Aktionsplan
Kampf gegen neue Schädlinge - Japankäfer-Alarm im Kreis Groß-Gerau
Im Kreis Groß-Gerau sind im Gebiet der Gemeinde Trebur erneut Japankäfer aufgetaucht. Der Japankäfer, auch Popillia japonica genannt, stammt ursprünglich aus Asien und gilt als gefährlicher Schädling.
Der Käfer ist etwas kleiner als eine 1-Cent-Münze und kann beträchtliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Besonders betroffen sind zum Beispiel Weinreben, Maispflanzen und Obstbäume. Um eine Weiterverbreitung zu verhindern, hat das Regierungspräsidium Gießen jetzt einen Aktionsplan erstellt.
Schutzzonen eingerichtet
Das eingeleitete Maßnahmenpaket sieht die Einrichtung einer Befalls- und einer Pufferzone vor - so ähnlich wie bei der in Südhessen seit 2024 grassierenden Afrikanischen Schweinepest. Die Befallszone umfasst einen Radius von etwa einem Kilometer um die Fundorte in der Gemeinde Trebur, während die Pufferzone sich bis zu sechs Kilometer ausdehnt. Diese Zone erstreckt sich von Trebur ausgehend bis nach Rüsselsheim, Nauheim, Ginsheim-Gustavsburg, Nackenheim und westliche Teile von Groß-Gerau.
Auch Rasen bewässern von Juni bis Ende September verboten
Für Pflanzen und Bodenmaterialien gelten hier strikte Regeln. Pflanzen dürfen das betroffene Gebiet nur verlassen, wenn amtlich garantiert ist, dass sie frei von Japankäfern sind. Zudem verbietet ein Bewässerungsverbot von Juni bis September das Gießen von Rasen- und Grünflächen in der Befallszone. Das Ziel ist es, die Eiablage der Käfer zu verhindern.
Vorsorgemaßnahmen bei Transport und Kontrolle
Um eine Verschleppung zu vermeiden, müssen Fahrzeuge und landwirtschaftliche Geräte regelmäßig gereinigt werden. Auch Ernteprodukte müssen vor ihrem Transport auf einen potenziellen Befall kontrolliert werden. Pflanzen, die das Gebiet verlassen, müssen unter bestimmten Bedingungen sicher verpackt sein. Betriebe innerhalb der Schutzzonen sind demnach dazu verpflichtet, die Umgebung regelmäßig zu kontrollieren. Diese Kontrollen müssen dokumentiert werden und gefundene Käfer sind umgehend dem Pflanzenschutzdienst zu melden.
Herkunft und Ausbreitung des Japankäfers
Der Japankäfer wurde erstmals 1916 in den USA nachgewiesen und hat seither in Nordamerika beträchtliche Schäden verursacht. Im Jahr 2014 wurde er auch erstmals in Italien entdeckt wurde. In Deutschland wurden erste Fälle in den vergangenen Jahren nachgewiesen. Der Käfer sei in der Lage, mehr als 400 Pflanzenarten zu schädigen und stelle damit eine erhebliche Bedrohung für die Natur und Landwirtschaft dar. In den betroffenen Gebieten könne er zu erheblichen Verlusten in der Landwirtschaft führen.
Funde unbedingt melden
Um eine weitere Ansiedlung des Japankäfers in Hessen zu verhindern, bittet der Pflanzenschutzdienst die Bevölkerung, verdächtige Käfer, auf die die Merkmale des Japankäfers zutreffen, zu fangen und zu fotografieren. Die Fotos können mit Angabe des Fundortes per E-Mail an psd-pflanzengesundheit@rpgi.hessen.de geschickt werden. Die Bilder werden dann von den dortigen Fachleuten ausgewertet. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Eindämmung und Entfernung der Käfer zu unterstützen.


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