VRM-Medien: Urteil in Freiburg - AWO-Skandal: Dickes Gehalt fürs Nichtstun
Der AWO-Skandal in Wiesbaden und Mainz hat jetzt auch zu einem Gerichtsurteil in Freiburg geführt. Wie die vrm-Medien berichten, wurde die 35-jährige Tochter des früheren Wiesbadener CDU-Stadtverordneten Wolfgang Gores in Freiburg verurteilt, über 70.000 Euro Gehalt zurück zu zahlen. Sie war bei der AWO Wiesbaden beschäftigt, offenbar ohne etwas tun zu müssen.
Gericht sieht Schein-Arbeitsverhältnis
Die Verurteilte war von 2017 bis Ende 2019 für ein Monatsgehalt von 3400 Euro bei der AWO Wiesbaden beschäftigt, angeblich um die Flüchtlingsarbeit in Frankfurt zu unterstützen. Das Gericht befand aber, es habe sich um ein Schein-Arbeitsverhältnis gehandelt. Vater Gores hatte ihr den "Job" besorgt.
Anwalt Lorenz: Mandantin stand immer bereit
Laut vrm-Medien hatte die Frau selbst mehrfach nachgefragt, ob es denn nichts zu tun gäbe für ihr Salär. Sie habe nie eine Antwort bekommen. Der Anwalt der Verurteilten, der frühere Wiesbadener CDU-Fraktionschef Lorenz, verteidigte das ganze: Die AWO in Frankfurt habe zu viele Kapazitäten für die Flüchtlingshilfe aufgebaut. Seine Mandantin habe aber immer zur Verfügung gestanden.
Geht wohl in die nächste Instanz
Das Gericht sah das anders und verurteilte die 35-jährige, das Gehalt nebst Zinsen zurück zu zahlen. Anwalt Lorenz kündigte an, man werde das nicht akzeptieren und in die nächste Instanz gehen.