Auf Wiesbadener Stresemann-Ring - Tödlicher Unfall wurde nachgestellt
Im Rahmen der Ermittlungen wegen Mordes nach einem tödlichen Verkehrsunfall im Oktober auf dem Wiesbadener Gustav-Stresemann-Ring wurde das Ereignis nun originalgetreu nachgestellt. Nach einer wetterbedingten Absage im Dezember wurde gestern ein neuer Versuch gestartet.
Zur Durchführung der Maßnahme wurde der betroffene Bereich rund um den Gustav-Stresemann-Ring, in der Nähe des Hauptbahnhofs, für den Straßenverkehr gesperrt. Das war laut den Ermittlern notwendig, um den Fahrweg und die Sichtverhältnisse des Beschuldigten ohne "Begleitverkehr" zu dokumentieren. Die Sperrung dauerte eine gute halbe Stunde.
Was vor Ort passiert ist
Bei der Rekonstruktion stand nicht der Zusammenstoß oder die Fahrt in Originalgeschwindigkeit im Fokus. Wichtig waren die Fahrwege bzw. die Sichtfelder der beteiligten Personen vor dem Zusammenstoß. Verkehrsexperten der Polizei haben dafür die Situation mit einer Geschwindigkeit von 70 km/h nachgestellt und alles mit 360-Grad-Kameras gefilmt. Mit den Kameras wurde jeweils das Sichtfeld des Beschuldigten, des Opfers sowie der Zeugin bis kurz vor dem Zusammenstoß aufgezeichnet und dokumentiert. Ein Fahrt in der angenommenen Originalgeschwindigkeit war für die Rekonstruktion nicht notwendig.
Wofür war die Rekonstruktion notwendig?
Geklärt werden soll unter anderem, ob der Beschuldigte mehr gesehen hätte, wenn er langsamer gefahren wäre. Das Material wird später ausgewertet. In einem Prozess kann das Gericht sich die Fahrten mit einer 3D-Brille anschauen. Das sagte die Polizei auf Nachfrage von HIT RADIO FFH.
Viel zu schnell über rote Ampel gefahren?
Bei dem Unfall im Oktober soll ein 24-Jähriger mit seinem Mercedes viel zu schnell über eine rote Ampel gefahren sein. Der Wagen krachte in einen VW Golf. Dessen 30-jähriger Fahrer starb kurz darauf im Krankenhaus.
Ermittler: 24-Jähriger könnte Rennen durchgeführt haben
Im Rahmen der Ermittlungen ergaben sich Hinweise darauf, dass der 24-jährige Mercedesfahrer im Vorfeld des Zusammenstoßes durch eine grob verkehrswidrige Fahrweise aufgefallen sein soll. "Es besteht der Verdacht, dass der 24-Jährige ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen durchführte", teilten die Ermittler mit. Auf Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse entschied die Staatsanwaltschaft Wiesbaden, dass Ermittlungen wegen Verdachts des Mordes geführt werden. Der 24-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.
Hier hat die Polizei gesperrt
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