Fisch gilt als bedrohte Art - Maifisch-Larven im Rhein ausgesetzt
Rund 660.000 Maifisch-Larven sind heute in Wiesbaden-Biebrich im Rhein ausgesetzt worden. Der Fisch - eine Heringsart - galt als fast ausgestorben und soll im Rhein wieder heimisch werden.
Gleich drei Ministerinnen haben damit ein Zeichen für die Artenvielfalt gesetzt. Hessens Umweltministerin Priska Hinz, Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder setzten gemeinschaftlich rund 40.000 Maifischlarven in den Rhein. Insgesamt wurden beim offiziellen Maifischbesatz etwa 660.000 Larven ausgesetzt.
Ein Zeichen für Artenvielfalt
„Unser gemeinsames Ziel ist es, den in den 1960er Jahren im Rhein ausgestorbenen Maifisch wieder anzusiedeln. Damit stärken wir die Artenvielfalt im Gewässer und schützen somit auch unser Leben und unsere Zukunft“, erklärten die Ministerinnen.
Bereits "Rückkehrer"
Ursprünglich war der Maifisch sehr weit in Westeuropa verbreitet und galt auch als "Brotfisch" der Fischerei. Durch die Gewässerverschmutzung, aber auch durch "Wanderhindernisse" und vereinzelt auch Überfischung gingen die Maifischbestände in der Vergangenheit jedoch sehr stark zurück. „Wir freuen uns, dass im Rahmen des Maifischprojekts bereits Rückkehrer festgestellt werden konnten, die sich natürlich im Rhein reproduziert haben. Der Populationsaufbau im Rhein schreitet voran, das Maifischprojekt trägt somit Früchte und ist ein schönes Beispiel für erfolgreichen, länderübergreifenden Artenschutz“, so die Ministerinnen.
Ein längerer Weg
Bis zur Etablierung einer vollständigen, sich selbst reproduzierenden Maifischpopulation im Rhein müssen die Projektmaßnahmen jedoch noch weitergeführt werden. Nach dem Aussetzen der Maifischlarven im Rhein wandern diese im Laufe des Jahres zurück ins Meer. Im Alter von drei bis acht Jahren wandern die dann adulten Maifische wieder vom Meer aus in die Flüsse zum Laichen hinauf. Der Fortpflanzungskreislauf beginnt von Neuem.
Auch Schulklassen halfen mit
Das Maifischprojekt wird bereits seit 2007 in mehreren Projektphasen durchgeführt. Neben dem Besatz sind auch verschiedene Monitoringmaßnahmen zum Vorkommen und Laichen der Maifische im Rhein sowie tiermedizinische Untersuchungen Teil des Projektes. Am offiziellen Maifischbesatz nahmen in diesem Jahr auch zwei vierte Schulklassen der Biebricher Goetheschule teil. Die Durchführung des offiziellen Maifischbesatzes wechselt jährlich zwischen den rheinanliegenden Bundesländern.
FFH bei WhatsApp:
News und Infos direkt auf euer Smartphone. Hier dem FFH-Channel folgen.