CDU-Forderung nach Tod - Alexej-Nawalny-Platz in Wiesbaden?
Die CDU Wiesbaden möchte einen Alexej-Nawalny-Platz in der Landeshauptstadt. Der Oppositionspolitiker und Putin-Kritiker war am 16. Februar in einem russischen Gefangenenlager zu Tode gekommen.
Für den Kreisvorsitzenden Ingmar Jung bietet sich Wiesbaden in besonderer Weise an. Wiesbaden habe aus der Geschichte heraus eine enge Verbundenheit zu Russland. "Unsere Stadt war jahrzehntelang das Kurbad für berühmte russische Gäste wie Tschaikowsky oder Dostojewskij - und Alexej von Jawlensky blieb sogar für den Rest seines Lebens in der einstigen Weltkurstadt. Er liegt auf dem Russischen Friedhof begraben, der gemeinsam mit der benachbarten Kirche auf dem Neroberg ein Zeichen der engen Verbundenheit unserer Stadt mit Russland ist." Daher halte man es für wichtig, einer der Symbolfiguren des oppositionellen Widerstandes gegen das Regime Putins eine besondere Ehre zuteil werden zu lassen. "Auch als Hoffnung und Bestärkung der Demokratie im autoritären Russland", so Jung weiter.
"Andenken an Widerstandskämpfer"
Die Vorsitzende der CDU-Rathausfraktion, Daniela Georgi, hält eine Umsetzung der CDU-Forderung für leicht möglich: "Ein solcher Platz wäre im Bereich des Nerobergs, wo alleine durch die prachtvolle Russische Kirche und deren Friedhof schon ein historisch geeignetes Umfeld bestünde, besonders geeignet. Übrigens wurden die goldenen Kuppeln im Jahre 2007 extra für den Despoten Putin saniert - wie schön wäre es, wenn sie künftig in Sichtweite eines Ortes strahlen würden, der dem Andenken des Widerstandskämpfers Nawalny gewidmet ist." Man hoffe auf einen parteiübergreifenden Konsens und Willen.
Wiesbaden als Kurbad auch bei Russen beliebt
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts suchten Menschen aus Russland Heilung in Wiesbaden, einem der bedeutendsten und ältesten Kurbäder Europas. Bis zum von Putin begonnenen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor zwei Jahren besuchten jedes Jahr zahlreiche Gäste aus Russland die hessische Landeshauptstadt.