Kinder vor häuslicher Gewalt schützen - Hessische Initiative
Hessen will Kinder schützen - Sorgerechtsentzug bei häuslicher Gewalt
Opfer von häuslicher Gewalt und ihre Kinder sollen künftig besser geschützt werden. Gewalttätige Elternteile sollten laut Forderungen mit Konsequenzen im Sorge- und Umgangsrecht rechnen müssen.
Bei der Justizministerkonferenz bringt Hessen heute einen entsprechenden Antrag ein.
Bei Gewalt soll Entzug des Sorgerechts drohen
Ist ein Elternteil gewalttätig, werden Kinder oft zu Zeugen der Gewalt oder sind sogar selbst potentielle Opfer - mit schweren seelischen Folgen. Hessens Justizminister Heinz will sie besser schützen. Tätern soll etwa das Sorgerecht einfacher entzogen werden können – außerdem soll ihnen der Umgang mit den Kindern vollständig oder teilweise verboten werden.
Unterstützung aus anderen Bundesländern
In dem Antrag fordert Hessen gemeinsam mit weiteren Ländern eine "Stärkung des Gewaltschutzes für gewaltbetroffene Elternteile und deren Kinder". . Insbesondere bei einer Trennung der Eltern könne so mehr Rechtssicherheit und Schutz für die Betroffenen erzielt werden. Wird der Antrag heute beschlossen, muss sich die Bundesjustizministerin damit beschäftigen.
Häusliche Gewalt bislang nicht differenziert genug berücksichtigt
Konkret fordert Hessen das Bundesjustizministerium auf, die Vorgaben der Istanbul-Konvention auch in das Kindschaftsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) zu überführen. Die Istanbul-Konvention ist ein Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Das BGB berücksichtige zwar grundsätzlich bereits häusliche Gewalt bei Sorge- und Umgangsverfahren, jedoch nicht differenziert genug und mit entsprechenden Folgen, erläuterte ein Sprecher des hessischen Justizministeriums.
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