Wald-Michelbach: Der perfekte Tag

Haben Sie am Wochenende oder unter der Woche mal wieder einen Tag Zeit? Prima, denn in Hessen kann man auch ganz viel entdecken. Deshalb schicken wir unsere Reporter los, um den perfekten Tag zu verbringen. Nachmachen erwünscht! Dieses Mal war FFH-Südhessen-Reporterin Miriam Bott war im Odenwald unterwegs, in Wald-Michelbach.

Mitten im Wald startet meine Tour: Ich bin mit Thomas Vollmer verabredet. Mit ihm gucke ich mir das Bergwerk "Grube Ludwig" an. Dort haben Bergleute bis vor hundert Jahren Erz abgebaut.

Damit ich reindarf, muss ich einen Bauarbeiterhelm aufsetzen und bekomme eine Jacke. Im Bergwerk ist es ziemlich kalt, nur sechs bis acht Grad, verrät mir Thomas Vollmer.

Zum Glück bin ich nicht so groß, sonst müsste ich am Eingang nämlich den Kopf einziehen. Im Bergwerk kann man heute noch den 80 Meter langen Stollen besichtigen. Über diesen langen Gang wurde das abgebaute Erz auf Schienen nach draußen transportiert, mit einem "Hunt". Das ist eine große Kiste mit Rädern, in die 250 Kilo Steine passen.

Im Stollen ist es nicht nur kalt, sondern auch nass und dunkel. So bekomme ich einen guten Eindruck, wie die Bergleute dort früher gearbeitet haben. Da gab es noch keine Maschinen, sie mussten also alles mit der Hand arbeiten. Ein paar Werkzeuge sind auch noch erhalten. Und es gab sogar einen Einbauschrank im Stollen, in dem Pulver zum Sprengen gelagert wurde.

Das Bergwerk ist nur nach Absprache offen, wer das anschauen will, muss sich vorher anmelden.

Jetzt erst mal Entspannen und die Akkus aufladen mit was Leckerem auf dem Teller. Zum Beispiel mit den mediteranen Spezialitäten in der "Kreuzgass". Das italienische Restaurant mit diesem Namen findet man In der Gasse 5, mitten im Zentrum von Wald-Michelbach, toll gelegen direkt am Bach.

Bei gutem Wetter kann man hier wunderbar draußen sitzen und bei einem guten Wein das leckere Essen genießen und dem Treiben auf der Straße zuschauen.

Nach dem Essen geht es weiter zur meiner nächsten Station. Im Kletterwald wird es sportlich, genau das richtige, um wieder ein par Kalorien loszuwerden.

Im Kletterwald dürfen sich alle Kinder ab 6 Jahren austoben, Voraussetzung: die Eltern klettern mit. Einmal Klettern kostet 12 Euro für Kinder, 15 Euro für Erwachsene. Für alle Jüngeren wartet bei der Rodelbahn auch ein kleines Kletterlabyrinth.

Am Eingang zum Kletterwald ziehe ich unter Anleitung einen Klettergurt mit Karabinern und einen Helm an und mache dann zum Eingewöhnen den Probe-Parcours.

Und dann habe ich die Qual der Wahl: Zehn Parcours hat der Kletterwald, mit insgesamt 84 Stationen. Ich balanciere über Holzfässer, über einen Baumstamm, der zu einem Drachen geschnitzt wurde, fahre mit einem alten Rodelschlitten zwischen zwei Bäumen, klettere durch ein Netz – und das alles mehrere Meter über dem Waldboden.

Richtig Nervenkitzel kriege ich bei der großen Seilbahn, da fahre ich erst raus aus dem Wald auf eine 14 Meter hohe Plattform und dann mit Karacho wieder zurück. Die Kinder im Kletterwald sind alle total begeistert von der Seilbahn, die düsen da in Dauerschleife runter.

Übrigens: Direkt nebenan gibt es auch eine toll Sommerrodelbahn.

Vom Bergwerk fahre ich zurück durch den Ort und zur Erholungsanlage am Ende der Rudi-Wünzer-Straße. Dort im Park gibt es viele schattige Plätzchen und ich kann die Füße in einen kleinen Bach hängen. Da haben sich sogar ein paar Elche hin verirrt. Für Kinder gibt es auch einen großen Spielplatz. Außerdem hat der Park einen Bewegungsparcours mit Sportgeräten zum Ausprobieren.

Und was fehlt noch zum perfekten Tag? Ein Eis! Das hole ich mir beim Eiscafé Cortina an der Hauptstraße ganz in der Nähe. Dort gibt es für jeden die richtige Sorte, von Vanille über Hanuta bis Zitrone ist alles dabei. Schön sitzen kann man auf der anderen Seite der Straße am Bücherbrunnen. Um den Brunnen herum liegen aufgeschlagene Bücher aus Bronze, in denen Zitate berühmter Schriftsteller stehen. Zum Beispiel "Carpe Diem, genieße den Tag". Ich denke, das habe ich gemacht!