Kindernachrichten und Bücher - Wie erkläre ich meinem Kind den Krieg?
Der Ukraine-Konflikt beschäftigt auch Kinder. Doch wie erklärt man Krieg und Flucht kindgerecht? Eine Grundschullehrerin gibt Tipps, wie ihr die Ängste eurer Kindern auffangen und ihnen die Lage in kindergerechter Sprache erklären könnt.
Kinder sollten unbeschwert und sorgenfrei aufwachsen - doch sie spüren meistens schnell, wenn Eltern besorgt sind. Auch wenn wir unsere Kinder von Sorgen und Krisen fernhalten möchten, geht der Krieg, den Russland gerade mit der Ukraine führt, auch an unseren Kindern nicht vorbei. Darum stellt sich die Frage: Wie erkläre ich meinem Kind den Krieg in der Ukraine?
Die ganz Kleinen wissen zwar oft nicht, was die Bilder und Nachrichten genau bedeuten, stellen aber dennoch häufig Fragen zu den Eindrücken und Gesprächen, die sie mitbekommen. So fragen sie beispielsweise, "Was mit unserem Frieden ist, ob wir Frieden behalten werden, ob wir auch in Krieg gehen müssen bzw. wo das Ganze stattfindet [...]", erzählt uns Grundschullehrerin Nicole Skubella aus Biblis.
Auf all diese Fragen brauchen Kinder Antworten oder zumindest eine Beruhigung - und das am besten in kindgerechter Sprache. Die Grundschullehrerin weiß, wie man Kinder mit Themen zu Krieg und Flucht vertraut machen kann.
Wie kann man Kindern den Krieg erklären?
"Wichtig ist auch, dass sie nicht das Gefühl haben, die Mama und der Papa leben jetzt in Angst und dramatisieren das Ganze - sondern das es sachlich erklärt wird [...]", sagt Nicole Skubella im FFH-Gespräch. Hilfreiche Mittel, die die Erklärung vereinfachen, sind beispielsweise Bilderbücher zum Thema Krieg und Flucht: "[...] Es gibt ganz, ganz tolle Bilderbücher darüber. Also Buchhandlungen können ihnen da helfen und unterstützen", sagt sie. Viele Kinder haben auch das Bedürfnis selber etwas zu tun, um zu helfen. In diesem Fall können beispielsweise Friedenstauben gebastelt werden. Auf diese Weise können die Kinder auf eigene und kreative Art Solidarität und Mitgefühl ausdrücken.
Kindernachrichten, statt Nachrichten für Erwachsene
Kinder sollten auf keinen Fall Nachrichten für Erwachsene bzw. die grausamen Bilder von Krieg und Flucht sehen, sagt Nicole Skubella. Denn schockierende Bilder bleiben Kindern länger in Erinnerung und auch können sie sich von den Nachrichten überfordert fühlen. Um das zu vermeiden, empfiehlt die Grundschullehrerin, stattdessen Kindernachrichtensendungen anzusehen. "Manches verstehen wir ja auch nicht, was in der großen Politik gemacht wird. Und durch diese Kindernachrichten - ich schaue die ja auch sehr sehr gerne - kriegt man es selber dann noch mal gut verstanden und erklärt", verrät sie.