NachrichtenMagazin >

Codes im Arbeitszeugnis: Die Geheimsprache der Chefs

Geheimsprache vom Chef - Die Codes im Arbeitszeugnis

Es klingt immer so toll in Arbeitszeugnissen: "Sie erledigte alle Aufgaben pflichtbewusst und ordnungsgemäß" Blöd nur: Übersetzt heißt das: Sie hat keine Eigeninitiative gezeigt! Das bedeuten die Geheim-Codes

Es ist natürlich eine Farce - aber: Negative Formulierungen in Arbeitszeugnissen sind verboten. Deswegen hat sich in den Zeugnissen ein Code eingebürgert, der auch die schlimmsten Unzulänglichkeiten des bewerteten Arbeitnehmers einfach gut klingen lässt - aber nur für den Uneingeweihten. Denn die Personalchefs kennen die Formulierungen und ihre echte Bedeutung.

  • "Er arbeitete mit größter Genauigkeit" - heißt: der Mitarbeiter war ein langsamer und unflexibler Erbsenzähler
  • "Er ist mit Fleiß, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit an seine Aufgaben herangegangen" - Fleiß und Ehrlichkeit sind zwar lobenswert - aber die Arbeit muss natürlich in erster Linie gut gemacht werden. Und das fehlt in der Aussage. Heißt: Der Mitarbeiter war fachlich eine Null.
  • "Er hat die Aufgaben, die ihm übertragen wurden, stets zielstrebig ausgeführt" - Achtung: Achten Sie auf passive Aussagen. Hier schwingt mit, dass dem Mitarbeiter die Eigeninitiative gefehlt hat.
  • "Er hat sich stets durch einen sparsamen Umgang mit Betriebsmitteln ausgezeichnet" - Hier gilt: Wenn im Zeugnis Nebensächlichkeiten oder Selbstverständliches gelobt wird, gibt es ansonsten wohl nichts zu loben.
  • "Sein Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war stets vorbildlich" - Der Chef muss immer vor den Kollegen stehen. Heißt sonst. Er hatte Probleme mit den Vorgesetzten.
  • "Wegen seiner Pünktlichkeit war er stets ein gutes Beispiel" - das bedeutet: Pünktlichkeit war auch die einzige hervorstechende Eigenschaft, ansonsten konnte der Arbeitnehmer nichts. Auch wer mit "Fleiß, Ehrlichkeit und Pünktlichkeit" am Werk war, hatte wohl - neben diesen ja eigentlich selbstverständlichen Eigenschaften - nicht viel zu bieten.
  • "Er verfügt über Fachwissen" - wenn das "Fachwissen" ohne Adjektive steht, bedeutet das, dass es fehlt. Und "ein gesundes Selbstvertrauen" steht für Arroganz.
  • "Er machte sich mit großem Eifer an die ihm übertragenen Aufgaben" - nein, das heißt nicht "sehr fleissig" sondern dass einer planlos arbeitet, sich verzettelt, unorganisiert und nicht ergebnisorientiert unterwegs ist.
  • "Er verstand es, alle Aufgaben mit Erfolg zu delegieren" - hier hat jemand die anderen arbeiten lassen - und selbst nix gemacht. Für Faulheit spricht auch, wenn es heißt "mit Interesse bei der Sache" oder wenn jemand "Gelegenheit hatte, die ihm übertragenen Aufgaben zu erledigen".
  • Wer "Engagement für Arbeitnehmerinteressen außerhalb der Firma" zeigt, hat wohl gerne mal gestreikt, wer "engagiert für die Interessen der Kollegen" eintritt, war im Betriebsrat.
  • "Er zeigte Verständnis für seine Arbeit" - klingt gut, heißt aber: Er wusste, was zu tun ist, tat es aber nicht.
  • Frech und vorlaut - das darf man nur umschreiben und zwar so: "im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten durchweg erfrischend offen".
  • Wer nicht mit Kritik umgehen kann, wird zum Mitarbeiter, der "tüchtig und in der Lage war, seine Meinung zu vertreten".
  • Unbeliebtheit wird geradezu mit dem Gegenteil beschrieben: "Wir lernten ihn als umgänglichen Kollegen kennen". 
  • Auch das Adjektiv "kontaktbereit" steht für das Gegenteil. Dieser Kollege ist ein Einzelgänger, dem es an sozialer Kompetenz mangelt.
  • Wer "mit seiner geselligen Art zur Verbesserung des Betriebsklimas" beiträgt, der hat ein Alkoholproblem. 
  • "Bei Kunden schnell beliebt"? Ja, aber nur bei den Kunden, nicht bei der Firma, denn ihm fehlt es an Verhandlungsgeschick.
  • Wer als Chef von seinen Mitarbeitern nicht ernstgenommen wird und keine Frührungskompetenzen besitzt, wird zum "seinen Mitarbeitern jederzeit verständnisvollen Vorgesetzten".
  • Wenn im Zeugnis steht, Sie haben sich von ihrem Unternehmen "einvernehmlich getrennt" - dann sind Sie wohl eher rausgeflogen. Eine echte Trennung im Guten geschieht "im besten beiderseitigen Einvernehmen".
  • "Wir wünschen alles Gute, insbesondere auch Erfolg." -  ganz böses Ding. Heißt übersetzt: Erfolg hatte der Mitarbeiter bisher keinen...
Auch interessant
Auch interessant

Eine 20 Jahre alte Filtermaschine in der Kaffeeküche - das alleine reicht…

nach oben

HIT RADIO FFH

Jetzt einschalten

HIT RADIO FFH
FFH+ 80ER
FFH+ 90ER
FFH+ CHARTS
FFH+ ROCK
FFH+ WEIHNACHTEN
FFH TOP 40
FFH LEIDER GEIL
FFH COUNTRY RADIO
RADIO FEIERBIEST
FFH PARTY
FFH KUSCHELROCK
FFH KUSCHELPOP
FFH BEST OF 2023
FFH HAPPY HITS
FFH TOP 1000
FFH OLDIES
FFH JUST WHITE
FFH DIE 80ER
FFH JUST 90s
FFH DIE 2000ER
FFH DIE 2010ER
FFH CHILL & GRILL
FFH FRÜHLINGS FEELING
FFH SUMMER FEELING
FFH EURODANCE
FFH ROCK
FFH WORKOUT
RADIO SCHLAGERHERZ
FFH SCHLAGERKULT
FFH DEUTSCH PUR
FFH BRANDNEU
FFH LOUNGE
FFH ACOUSTIC HITS
FFH SOUNDTRACK
FFH WEIHNACHTSRADIO
planet radio
planet plus fun
planet plus power
planet plus liebe
planet plus heartbreak
planet plus weihnachten
planet livecharts
deutschrap finest
planet flashback friday
planet the club
planet early morning breaks
planet oldschool
planet nightwax
planet black beats
taylor swift & friends
ed sheeran & friends
the weeknd & friends
david guetta & friends
coldplay & friends
harry styles & friends
dua lipa & friends
justin bieber & friends
beyoncé & friends
80er-Radio harmony
harmony +70er
harmony +90er
harmony +Karneval
harmony +Weihnachten
Neue Deutsche Welle
80er Kultnight
70er-80er Kultnight
80er-90er Kultnight Radio
harmony Feelings
harmony Schlager Radio
80er Divas
80er Superstars
80er Superbands
80er Wave Pop
80er Synthie Pop