Alternativen zur Notaufnahme - Wohin, wenn mein Arzt zu hat?
Plötzlich krank - und die Arztpraxis ist geschlossen? Eine Sportverletzung am Wochenende? Ein blöder Sturz am späten Abend? Häufig stehen wir in solchen Situationen ratlos da: Wer hilft, wenn der Hausarzt nicht erreichbar ist? Was mache ich, wenn ich eine schnelle Behandlung brauche, es aber nicht schlimm genug für die Notaufnahme ist?
Immer wieder die Meldung von überfüllten Notaufnahmen in unseren Krankenhäusern. Ärzte klagen über Stress, Patienten über stundenlange Wartezeiten. Ein regelmäßig wiederkehrender Vorwurf: Zu viele Menschen, die eigentlich keine Notfälle sind, blockieren die Kapazitäten. Generell gilt: Die Notaufnahme ist vor allem für lebensbedrohliche Notfälle vorgesehen. Mit einer normalen Krankheit oder Verletzung ist man fehl am Platz und sorgt möglicherweise dafür, dass andere Patienten länger warten müssen. Doch was tun, wenn die Verletzung oder Erkrankung nicht lebensbedrohlich ist, eine Behandlung aber auch nicht noch mehrere Tage warten kann?
Diese Alternativen gibt es zur Notaufnahme
Bei einer einfachen Erkrankung ist erst einmal die Akutsprechstunde eures Hausarztes der passende Ort. Während diesen Zeiten könnt ihr ohne Termin dort hingehen und bekommt Hilfe.
Kann die Behandlung nicht warten, bis euer Hausarzt wieder öffnet, gibt es den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Das sind Ärzte, die rund um die Uhr erreichbar sind und sich um all die Fälle kümmern, die zwar dringend sind, aber nicht lebensbedrohlich. Wo ihr den nächsten Bereitschaftsdienst findet, erfahrt ihr unter der kostenfreien Telefonnummer 116117. Die Mitarbeiter dort können euch auch eine Einschätzung geben, zu welchem Arzt ihr am besten gehen solltet. Derzeit geöffnete Bereitschaftsärzte könnt ihr auch online finden. Häufig gibt es sogar in den Krankenhäusern in direkter Nähe zur Notaufnahme auch einen ärztlichen Bereitschaftsdienst.
Beispiele für Erkrankungen, bei denen euch der ärztliche Bereitschaftsdienst helfen kann, sind etwa eine Erkältung mit hohem Fieber, anhaltender Brechdurchfall oder starke Rücken- oder Bauchschmerzen.
Was mache ich, wenn ich keinen Hausarzt habe?
Auch in diesem Fall ist die Telefonnummer 116117 eure erste Anlaufstelle. Dort könnt ihr euch entweder zu einem Bereitschaftsarzt vermitteln lassen oder Termine bei einem Hausarzt suchen. Allerdings kann dieser Termin durchaus mit etwas Fahrerei verbunden sein. Bei unseren Stichproben kam es teilweise auch in größeren Orten vor, dass es 10 oder 15 Kilometer bis zum nächsten Allgemeinmediziner mit freien Kapazitäten waren.
Was ist mit dem Notruf?
In allen lebensbedrohlichen Fällen heißt es: Sofort die Notrufnummer 112 anrufen! Symptome, die auf keinen Fall warten können, sind beispielsweise:
- Bewusstlosigkeit oder erhebliche Bewusstseinstrübung
- schwere Atemnot
- starke Brustschmerzen oder Herzbeschwerden
- starke, nicht stillbare Blutungen
- Unfälle mit Verdacht auf starke Verletzungen
- Vergiftungen
- starke Verbrennungen
- Ertrinkungsunfälle
- Stromunfälle
- Suizidversuche aller Art
- akute und anhaltende Krampfanfälle
- plötzliche Geburt oder Komplikationen während der Schwangerschaft
- akute und anhaltende stärkste Schmerzzustände
(Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV))
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