Euer Kind ist krank - Mit diesen Symptomen sofort zum Arzt
Wann solltet ihr mit eurem Kind zum Arzt? Wenn Kinder krank werden, ist es für Eltern oft schwer einzuschätzen, ob ein Arztbesuch nötig ist oder ob die Symptome zu Hause behandelt werden können.
Hausmittel reichen nicht immer aus und die Grenzen der Selbstmedikation sind besonders bei Kindern schnell erreicht. Dies sind die wichtigsten Punkte, wann ihr mit eurem Kind zum Arzt solltet.
Grenzen der Selbstmedikation erkennen
Laut Miriam Ude, Fachapothekerin für Arzneimittelinformation, ist der Allgemeinzustand des Kindes ein ausschlaggebendes Kriterium. “Je jünger das Kind ist, desto schneller übersehen Eltern wichtige Warnzeichen”, betont sie. In der Regel gilt: Je leiser ein Kind leidet, desto kränker ist es meist.
Fieber: Nicht nur die Temperatur zählt
Fieber bei Kindern muss oft kein Grund zur Sorge sein, sofern der allgemeine Zustand gut ist. Eine wichtige Ausnahme sind Babys, die jünger als 3 Monate sind und bei denen eine Temperatur über 37,8 °C gemessen wurde - hier sollten Eltern auf jeden Fall zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren. Dasselbe gilt - egal in welchem Alter - wenn das Kind Schmerzen hat, trotz Fiebersenkung sichtlich leidet oder wenn Symptome wie Aceton-Geruch und Nahrungsverweigerung vorliegen.
Husten: Symptome ernst nehmen
Grippaler Infekt, Asthma oder Keuchhusten: Husten kann harmlos sein, jedoch auch auf schwerwiegende Erkrankungen hindeuten. Leichter Reizhusten ohne weitere Symptome kann zu Hause behandelt werden, beispielsweise mit ausreichend Flüssigkeit, Inhalieren einer Kochsalzlösung und einem schleimlösenden Medikament.
Bei starkem Husten in Verbindung mit Fieber, Bauchschmerzen und einem ausgeprägten Krankheitsgefühl oder beim Auftreten von ungewöhnlichen Atemgeräuschen ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Wenn Blässe, Brustschmerzen oder eine bläuliche oder gräuliche Verfärbung der Haut dazu kommt oder sich bei einem Säugling die Nasenflügel heftig während dem Atmen bewegen, dann muss dringend der Notarzt oder Rettungsdienst gerufen werden.
Augenerkrankungen: Wann zum Arzt?
Tränende, juckende Augen können auf eine harmlose Reizung hindeuten, doch anhaltende Beschwerden über 48 Stunden oder das Auftreten von Eiter sind Gründe, einen Arzt aufzusuchen. Dort kann festgestellt werden, ob eine Infektion vorliegt oder ob ein Fremdkörper das Auge verletzt hat.
Ohrenschmerzen: Dann ist Zeit für ärztliche Hilfe
Bei Ohrenschmerzen, die länger als zwei Tage anhalten, sollte der Kinderarzt aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn hohes Fieber, Ohrenfluss oder eine deutliche Hörminderung dazu kommt. Besonders Babys und Kleinkinder bedürfen bei Ohrenschmerzen schneller Aufmerksamkeit, da Mittelohrentzündungen oft schmerzhaft und ernsthaft sein können. Hier gilt: Säuglinge bis sechs Monate, kranke Kinder von sechs bis 24 Monaten mit anhaltendem Fieber, Erbrechen und eingeschränktem Allgemeinzustand sowie Kinder unter 24 Monaten mit beidseitiger akuter Mittelohrentzündung sollten immer zum Arzt.
Im Falle von schmerzhafter Nackensteifigkeit, Krampfanfällen, einer akuten Gesichtslähmung und einem septischen Zustand sollten Eltern dringend den Notarzt rufen.
Bei Durchfall und Dehydration
Typisch für Magen-Darm ist Durchfall. Wichtig hierbei ist, dass die Kinder ausreichend Trinken. Eine Dehydrierung kann mit Hilfe von Elektrolytlösungen aus der Apotheke ausgeglichen werden. Der Flüssigkeitsverlust sollte stets im Blick behalten werden. Eine Dehydrierung macht sich durch Unruhe oder Müdigkeit, wenig oder deutlich verfärbter Urin, kühle Arme und Beine erkennbar. Weitere Anzeichen sind, wenn sich mit den Fingern viele kleine Hautfältchen bilden lassen oder eine Hautfalte erst nach zwei Sekunden verstreicht.
Allgemein gilt bei Durchfall: Wenn das Kind sichtlich krank wirkt oder gleichzeitig Fieber, Erbrechen und Bauchschmerzen hat, dann sollten Eltern den Arzt aufsuchen. Kinder, die in den letzten Wochen auf einer Reise waren, gehören bei einer Dehydration generell in die Arztpraxis. Wenn Blut im Stuhl auftritt, könnten Bakterien oder eine Vergiftung die Ursache sein. Auch das muss ärztlich abgeklärt werden.
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