Was Sie jetzt tun sollten - Schlechte Lebensversicherungen
Vor 20 Jahren war die Welt noch einfach: Wer für das Alter vorsorgen wollte, hat eine Lebensversicherung abgeschlossen. Inzwischen sieht es ganz anders aus: Die Zinsen sind niedrig, die Erträge auch – immer mehr Menschen denken darüber nach ihre Lebensversicherung vorzeitig aufzulösen. Doch das ist für viele die wohl schlechteste Lösung, warnt Theodor Pischke, Finanzexperte der Stiftung Warentest. Der Grund: Die Kosten für die Versicherung fallen in den ersten Jahren an. Wer zu früh kündigt, macht daher meistens ein Verlustgeschäft.
Policen vor 2005 unbedingt behalten
Als generelle Regel empfehlen Experten: Lebensversicherungen, die vor 2005 abgeschlossen wurden sollte man unbedingt behalten. Selbst dann, wenn die Verzinsung nicht so hoch ist, wie beim Abschluss versprochen. Neuere Verträge sollte man unbedingt prüfen. Allerdings lohnt sich auch hier ein Ausstieg nur, wenn die Police sehr teuer ist.
Vorsicht bei Aufkäufern
Wer seine Lebensversicherung trotzdem unbedingt los werden möchte, stößt häufig auf Unternehmen, die sich auf den Aufkauf von Lebensversicherungen spezialisiert haben. Diese Zahlen häufig etwas mehr, als ein Kunde von seinem Versicherer bekommen würde, übernehmen allerdings auch nur solche Verträge, die sie als lohnend erachten. Allerdings finden sich in dem Markt auch unseriöse Unternehmen, die besonders hohe Zahlungen versprechen, diese dann aber beispielsweise als Raten über mehrere Jahre strecken. Von solchen Angeboten sollte man die Finger lassen, warnt Pischke im FFH-Interview.
Beitragsfrei stellen als Alternative bei Engpässen
Einige Versicherer bieten die Möglichkeit die Lebensversicherung „beitragsfrei“ zu stellen, also nichts mehr einzuzahlen ohne den Vertrag gleich aufzulösen. Dadurch verringert sich zwar die Auszahlung am Ende dramatisch, bei finanziellen Engpässen ist dies allerdings immer noch die bessere Lösung gegenüber einer Kündigung, empfiehlt Pischke.
Alternativen
Finanztest hat sich ausführlich mit dem Thema Lebensversicherung und Altersvorsorge auseinandergesetzt. Das Ergebnis: Die goldenen Zeiten der Lebensversicherung sind vorbei. Niedrige garantierte Zinsen sind die extrem langen Laufzeiten nicht wert. Etwas besser sieht es dagegen bei den staatlich geförderten Angeboten aus. Diese müssen auch nicht unbedingt bei einem Versicherungsunternehmen abgeschlossen werden. Eine Riesterrente gibt es Beispielsweise auch als Banksparplan, der oft günstiger ist.
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