Gesundheitsminister Klose - Affenpocken-Gefahr ist allgemein gering
Ein erster Affenpockenfall ist jetzt auch in Hessen nachgewiesen worden. Das Ergebnis wurde durch das Institut für medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt bestätigt. Die Behörden gehen davon aus, dass es weitere Fälle geben könnte. Hessens Innenminister Klose teilte unterdessen mit, es gebe keinen Grund zur Beunruhigung.
Bei der infizierten Person handelt es sich um einen 39-Jährigen. Er hatte sich an eine Praxis mit Symptomen einer Virus-Erkrankung gewendet. Zudem hatte er auch Hautsymptome. Der Patient sagt selbst, dass er nicht gereist sei und auch keine größeren Veranstaltungen besucht habe.
Behörden gehen von weiteren Fällen in Frankfurt aus
Die hessischen Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass es weitere Affenpocken-Fälle in Frankfurt gibt. Die Frankfurter Ärzteschaft sei informiert worden und soll verstärkt auf Symptome achten. Es gebe aber keinen Grund zur Beunruhigung, das allgemeine Infektionsrisiko für die Bevölkerung sei bei Affenpocken als gering einzuschätzen, sagte Hessens Gesundheitsminister Kai Klose.
Quarantäne von 21 Tagen für Infizierte und Kontaktpersonen
Zum Eindämmen der ersten Fälle von Affenpocken in Deutschland soll für Infizierte generell eine angeordnete Isolation von mindestens 21 Tagen empfohlen werden. Das sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Rande des Deutschen Ärztetages in Bremen. "In den frühen Phasen einer Epidemie muss hart und früh reagiert werden." Die Empfehlung sei zusammen mit dem Robert Koch-Institut (RKI) entwickelt worden. Auch Kontaktpersonen von Infizierten sollen 21 Tage in Quarantäne.
Nicht der Beginn einer neuen Pandemie
Lauterbach betonte zugleich, was man aktuell mit den Affenpocken erlebe, sei "nicht der Beginn einer neuen Pandemie". Es handele sich um einen bekannten Erreger, und man wisse, wie man ihn bekämpfen könne. Für den möglichen Fall einer weiteren Ausbreitung der Affenpocken in Deutschland sind laut dem Gesundheitsminister "bis zu 40.000 Dosen" Pockenimpfstoff bestellt worden. Das Vakzin namens Imvanex sei in den Vereinigten Staaten gegen Affenpocken zugelassen, sagte der SPD-Politiker.
Die meisten erholen sich innerhalb weniger Wochen von der Infektion
Von den Affenpocken erholten sich die meisten Menschen in der Regel innerhalb weniger Wochen, sagte Wieler. Dennoch könne bei einigen Personen auch eine schwere Erkrankung auftreten. Die Erreger seien nicht leicht von Mensch zu Mensch zu übertragen, nötig sei dafür enger Kontakt. Das Virus könne unabhängig von sexueller Orientierung, Geschlecht und Alter übertragen werden. Die Gefährdung für die Gesundheit der Allgemeinbevölkerung werde aber nach derzeitigen Erkenntnissen als gering eingeschätzt.