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Winter auch in Hessen wieder zu warm: "Klimawandel lässt nicht locker"

Auch in Hessen trocken und mild - 12. Winter in Folge zu warm

Mitte Januar liegen nur noch Schneereste auf der Abfahrtspiste "Sonnenlift" im Skigebiet Willingen.
© dpa

Das war kein schneereicher Winter: Mitte Januar liegen nur noch Schneereste auf der Abfahrtspiste "Sonnenlift" im Skigebiet Willingen (Archivbild).

Auch der aktuelle Winter in Deutschland ist laut Experten deutlich zu warm gewesen. Damit erleben wir den zwölften zu warmen Winter in Folge, sagt der Deutsche Wetterdienst. Auch für Hessen lässt sich die Winter-Bilanz ziehen: sonnig, trocken und vor allem zu warm.

Die durchschnittliche Temperatur lag in Hessen bei 3,0 Grad und somit deutlich höher als das vieljährige Mittel von 0,3 Grad.

Mehr Sonnenschein in Hessen

Auch die Sonne hat sich oft gezeigt in Hessen: Mit durchschnittlich 145 Sonnenstunden war der Winter ein wenig zu sonnig. Der vieljährige Durchschnittswert des offiziellen Vergleichszeitraums von 1961 bis 1990 liegt den Meteorologen zufolge bei 136 Stunden. Die vergangenen drei Monate lagen mit ihrem Mittelwert um neun Stunden darüber.

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20 Liter weniger Regen pro Quadratmeter

Der Dezember, Januar und Februar waren dem DWD zufolge zudem etwas trocken. Statt dem Durchschnittswert von 193 Litern pro Quadratmeter fielen in Hessen im vergangenen Winter 173 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.

Kalte Jahreszeit? Fehlanzeige!

Damit liegt Hessen im Deutschlandtrend: Auch bundesweit war die "kälteste Jahreszeit" laut DWD zu warm - zum zwölften Mal in Folge, wie Pressesprecher Uwe Kirsche erläuterte. "Der Klimawandel lässt nicht locker", sagte er laut Mitteilung. Die DWD-Bilanz basiert auf einer ersten Auswertung von Ergebnissen der deutschlandweit rund 2.000 Messstationen.

Auch bundesweit wärmer als im langjährigen Schnitt

Die durchschnittliche Temperatur bundesweit lag demnach bei 2,9 Grad und damit 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 waren es demnach 1,5 Grad mehr.

Silvester bricht Rekorde

Es habe kaum Flachlandwinter gegeben, hieß es. "Winterfreunde kamen lediglich im höheren Bergland auf ihre Kosten." Und der Jahreswechsel brachte sogar Rekordtemperaturen. So wurde zu Silvester an der oberbayerischen Station Wielenbach ein frühlingshafter Höchstwert von 20,8 Grad gemessen. "Wir hatten im Winter schon höhere Temperaturen, aber zum Jahreswechsel war es noch nie so warm seit Beginn der Messungen 1881", sagte DWD-Experte Andreas Friedrich. Auch in Hessen kletterte das Termometer an Silvester teils auf 17 Grad, etwa an der Bergstraße - ein Rekord für Hessen.

Was bedeutet Klimawandel?

"Ein zu milder Winter allein macht noch keinen Klimawandel. Wohl aber der zwölfte zu warme Winter in Folge", erklärte Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Diese Tendenz habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt abgezeichnet und lasse sich ohne den menschengemachten Klimawandel nicht erklären.

Meteorologischer Winter von Dezember bis Ende Februar

Wetter-Experten hierzulande orientieren sich am meteorologischen Winter, der vom 1. Dezember bis zum 28. Februar dauert. Auch aus statistischen Gründen berechnen die Forscher ihre Daten in ganzen Monaten. Der astronomische oder auch kalendarische Frühlingsanfang ist in diesem Jahr am 20. März. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne senkrecht über dem Äquator und wandert fortan nach Norden.

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