Schlimme Nachrichten aus #Hamburg. Mehrere Mitglieder einer Jehova-Gemeinde sind gestern Abend einer brutalen Gewalttat zum Opfer gefallen. Meine Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen. Und bei den Sicherheitskräften, die einen schweren Einsatz hinter sich haben.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) March 10, 2023
8 Tote und Verletzte - Amoklauf bei Zeugen Jehovas in Hamburg
Durch Schüsse sind während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas in Hamburg acht Menschen getötet worden - darunter auch eine schwangere Frau.
Acht weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Das hat die Polizei inzwischen bestätigt. Unter den Toten ist demnach auch der Täter - der 35-jährige Philip F. Er war nach Auskunft der Ermittler ein ehemaliges Mitglied der Zeugen-Jehova-Gemeinde. Laut Innensenator Andy Grote hat sich der Schütze nach Eintreffen der Polizei selbst erschossen haben. Seine Tat stuft die Hamburger Polizei nach Informationen aus Sicherheitskreisen als Amoklauf ein.
Durch schnellen Polizeieinsatz offenbar viele Leben gerettet
Kurz nach 21Uhr gingen über 40 Notrufe ein - nur fünf Minuten später war eine zufällig in der Nähe befindliche Unterstützungseinheit (USE) der Polizei vor Ort und drang in das Gebäude der Zeugen Jehovas ein, so berichtet des der Leiter der Hamburger Schutzpolizei Matthias Tresp bei einer Pressekonferenz am Mittag. Beim Eintreffen der Polizei flüchtete der Täter ins Obergeschoss, wo er sich offenbar selbst das Leben nahm. Laut Tresp befanden sich in dem Gebäude etwa 50 Personen - offenbar konnten durch das schnelle Eingreifen der Polizei viele Menschenleben gerettet werden.
Mutmaßlicher Täter war Sportschütze
In einem anonymen Schreiben waren die Behörden vor Philip F. gewarnt worden - er sei wohl psychisch krank und hege einen Hass gegen religiöse Menschen und seinen Arbeitgeber, so berichtet es der Leiter des Staatsschutzes Thomas Radsuweit. Als Sportschütze war Philip F. demnach im Besitz einer halbautomatischen Pistole - ob das die Tatwaffe ist, muss aber noch untersucht werden, heißt es. Überprüfungen der Behörden hätten aber keine Hinweise auf ein mögliche Gefahr oder Verstöße gegen das Waffenrecht ergeben.
Große Mengen Munition in der Wohnung von Philip F.
Nach den Schüssen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg hat die Polizei laut Staatsanwaltschaft in der Wohnung des mutmaßlichen Täters auch eine größere Menge Munition gefunden. Der Leiter der Staatsanwaltschaft, Ralf Peter Anders, sprach am Freitag von 15 geladenen Magazinen mit jeweils 15 Patronen und 4 Schachteln Munition mit weiteren 200 Patronen. Außerdem wurden Laptops und Smartphones sichergestellt, die noch ausgewertet werden.
Bundeskanzler Scholz: "Brutale Gewalttat"
Bundeskanzler Scholz hat die tödlichen Schüsse in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg als brutale Gewalttat bezeichnet. "Schlimme Nachrichten aus Hamburg. Mehrere Mitglieder einer Jehova-Gemeinde sind gestern Abend einer brutalen Gewalttat zum Opfer gefallen", postete er am Morgen über den Regierungsaccount auf Twitter.
Hamburgs Bürgermeister erschüttert
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich bestürzt über die Schüsse während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas. "Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd", schrieb Tschentscher bei Twitter. "Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl. Die Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Verfolgung der Täter und der Aufklärung der Hintergründe." Tschentscher rief die Bürgerinnen und Bürger auf, die Hinweise der Polizei zu beachten.
Schüsse während Veranstaltung der Zeugen Jehovas
Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Zeugen Jehovas war für den Donnerstagabend eine von zwei wöchentlichen Zusammenkünften angekündigt. Dazu ist den Informationen zufolge auch die Öffentlichkeit eingeladen. Bei den Zusammenkünften befasst man sich demzufolge mit der Bibel und damit, wie ihre Lehre im Leben berücksichtigt werden kann.
Alles was ihr für euren Tag wissen müsst:
Die Nachrichten des Tages schnell und kompakt jeden Morgen direkt von unserem Newsdesk auf euer Smartphone. Abonniert jetzt unseren WhatsApp-Channel – natürlich kostenlos.