Schweres Zugunglück in Indien - Über 200 Tote - Rund 900 Verletzte
Bei einem schweren Zugunglück im indischen Bundesstaat Odisha sind neuen Angaben zufolge mindestens 207 Menschen ums Leben gekommen.
Zudem gebe es rund 900 Verletzte, sagte Odishas Verwaltungschef Pradeep Kumar Jena laut den indischen Nachrichtenagenturen ANI und PTI.
Weitere Opfer unter umgestürzten Zügen
Da noch Opfer unter den umgestürzten Waggons vermutet werden und die Bergungsarbeiten mit Einbruch der Nacht zusätzlich erschwert wurden, sind weiter steigende Zahlen zu befürchten. Doch schon jetzt ist klar, dass es sich um eines der schlimmsten Zugunglücke der vergangenen Jahrzehnte handelt. Unfälle im Bahnverkehr kommen in Indien zwar häufig vor, doch derart hohe Opferzahlen sind selbst in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern selten.
Zwei Personenzüge und ein Güterzug entgleist
Das Unglück ereignete sich am Freitagabend gegen 19 Uhr Ortszeit (15 Uhr MESZ) im Bezirk Balasore. Der Hergang war auch Stunden nach dem Unfall unklar, die Lage am Unglücksort weiterhin unübersichtlich. Nach bisherigen Erkenntnissen waren dort zwei Personenzüge und ein Güterzug entgleist. Aufnahmen vom Unglücksort zeigten Helfer auf und neben den umgestürzten Zugwaggons, die verzweifelt versuchten, verletzte Passagiere unter den tonnenschweren Trümmern zu retten.
Augenzeuge: Überall abgetrennte Körperteile
Ein Augenzeuge sagte dem örtlichen Fernsehsender NDTV, er habe überall abgetrennte Körperteile von Menschen gesehen. Er sei aus dem Schlaf gerissen worden, als sein Zug entgleiste - und das Chaos losbrach. "10 bis 15 Menschen fielen auf mich", schilderte er dem Sender. Er selbst sei mit Verletzungen am Hals und an den Händen davongekommen.
Untersuchungen zur Unfallursache
Bahnminister Ashwini Vaishnaw sagte der Nachrichtenagentur ANI, er habe eine Untersuchung zur Ursache der Zugkatastrophe angeordnet. Premierminister Narendra Modi zeigte sich erschüttert und schrieb auf Twitter: "In dieser Stunde der Trauer sind meine Gedanken bei den trauernden Familien."
Entschädigungszahlungenür Angehörige und Verletzte
Das Büro des Premierministers kündigte schon kurz nach dem Unglück eine Entschädigung für die Angehörigen der Toten von je 200 000 Rupien (2267 Euro) an. Verletzte sollen demnach je 50 000 Rupien bekommen. Bahnminister Ashwini Vaishnaw versprach zusätzlich eine Entschädigung in Höhe von einer Million Rupien für die Angehörigen der Toten. Schwerverletzte sollen den Angaben zufolge je 200 000 Rupien und Leichtverletzte je 50 000 Rupien erhalten.