Löwin ist keine, sondern wohl ein Wildschwein - Entwarnung bei Berlin:
Entwarnung bei Berlin - Löwin ist wohl doch ein Wildschwein
Nach mehr als 30 Stunden Suche hat sich die vermeintliche Löwin in Berlin und Brandenburg als nicht ganz so gefährliches Wildschwein erwiesen.
Er sei mit Blick auf die aktuellen Erkenntnisse sicher, dass es keine Löwin am südwestlichen Stadtrand Berlins gebe, sagte der Bürgermeister der brandenburgischen Gemeinde Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), bei einer Pressekonferenz.
Es gibt keinen einzigen Hinweis auf ein Raubtier
Die Brandenburger Polizei bestätigte diese Einschätzung, ebenso die Behörden in Berlin. Es gebe nicht einen einzigen Hinweis, der zur Annahme geführt habe, es könne sich bei dem gesuchten Tier tatsächlich um eine Löwin, ein Raubtier oder eine große Wildkatze handeln, sagte Grubert.
Video hatte Großalarm ausgelöst
Die Warnungen an die Bevölkerung wurden über Apps wie Katwarn zurückgenommen, beide Polizeien beendeten ihre Einsätze. Ausgelöst wurde die Suche nach dem vermeintlichen Raubtier nahe der Stadtgrenze Berlins durch ein Video, auf dem eine Löwin vermutet wurde. Der Videoschnipsel machte die Runde durch die sozialen Netzwerke.
Suchaktion basierte auf zwei Hinweisen
Die Ermittlungsbehörden schätzten das Video als echt ein. Polizisten gaben nach Angaben einer Behördensprecherin an, ebenfalls ein Wildtier "gesichert" gesehen zu haben. Dem Bürgermeister zufolge basierte die gesamte Suchaktion auf diesen beiden Hinweisen. Die Polizisten, die das Video zuerst gesehen haben, hätten eine Gefährdung nicht ausschließen können - daher sei mit der Suche begonnen worden.
Video wurde analysiert
Erst im weiteren Verlauf sei das Video dann Experten für eine Einschätzung gezeigt worden. Dabei sei deutlich geworden, dass etwa die Hinterläufe des Tieres auf dem Video nicht zu einer Löwin passen, auch die Haltung des Tieres beim Fressen oder Trinken sei nicht typisch für eine Löwin.
Auswertung von Kot und Haaren steht noch aus
Jetzt erwartet die Gemeinde Kleinmachnow noch die Analyse von Kot und Haaren, die bei der Suche gefunden wurden. Unklar blieb zunächst, wie hoch die Kosten für den Einsatz ausfallen werden und wer sie tragen muss.
Hubschrauber, Drohnen und Wärmebildkameras eingesetzt
An der mehr als 30 Stunden langen Suche beteiligt waren neben Dutzenden Polizisten auch Veterinärmediziner und der Berliner Stadtjäger. Polizisten waren im Wald mit Maschinenpistolen und Schutzschilden unterwegs. Auch Hubschrauber, Drohnen und zahlreiche Wärmebildkameras wurden eingesetzt.
Im Sinne der Gefahrenabwehr gehandelt
Bürgermeister Grubert geht davon aus, dass die Gemeinde Kleinmachnow durch die Aktion keine allzu großen finanziellen Belastungen haben wird. Bei der Polizei sei das womöglich anders - es sei aber im Sinne der Gefahrenabwehr gehandelt worden. Der Einsatz der Polizei sei "angemessen" gewesen. Die Berliner Polizei machte keine konkreten Angaben zu den Kosten, diese Frage verbiete sich. Die Polizei sei um Amtshilfe gebeten worden und habe entsprechend reagiert.
Suchmaßnahmen zu spät eingestellt?
Auf der Pressekonferenz zeigte Grubert, sichtlich angespannt und erschöpft nach der Aufregung der vergangenen Stunden, entsprechende Vergleichsbilder. Offen blieb zunächst, wieso das Video als entscheidender Hinweis nicht schneller ausgewertet und die Suchmaßnahme entsprechend früher eingestellt wurde. Bereits Stunden vor der entscheidenden Pressekonferenz hatten zwei Experten sehr deutlich ihre Zweifel geäußert.
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