Hochwasser in Hessen: Kurzes Aufatmen an Lahn, Fulda und Werra
Hochwasser in Hessen - Kurzes Aufatmen an Lahn, Fulda und Werra
Wegen neuer Niederschläge und Tauwetters in den Mittelgebirgen hält die Hochwasserlage in Hessen in der neuen Woche weiter an. Aktuell sei an elf Pegeln die Meldestufe 1 überschritten, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Montagvormittag mit.
"Das heißt, dass die Gewässer randvoll sind", erläuterte eine HLNUG-Expertin in Wiesbaden. Es seien jedoch erst kleinere Uferbereiche überschwemmt. Betroffen seien vor allem das Lahngebiet, die Oberläufe der Fulda, die Ederzuflüsse, die Werrazuflüsse und Gewässer in Südhessen.
Weiterer Regen in den nächsten Tagen
Momentan hat sich die Lage etwas beruhigt, so unser FFH-Meteorologe Martin Gudd. Doch bereits in den nächsten Tagen setzt sich das Regenwetter fort. Deshalb bleibe die Hochwasserlage in Hessen bestehen, prognostizierte das Landesamt. "Die Wasserstände werden jedoch nur noch leicht ansteigen, vor allem in den Mittel- und Unterläufen der Gewässer, oder eine Zeit verharren." Ein Erreichen der Meldestufe 2 wird nach derzeitigen Prognosen nicht erwartet.
Die Pegelstände in Hessen
Am Sonntag war an zehn hessischen Pegeln die Meldestufe 1 überschritten. Das betraf etwa die Pegel Bronzell und Kerzell an der Fulda und den Pegel Bartenhausen an der Wohra. Beim Hochwasserportal Hessen gibt es die Pegelstände zum Nachschauen.
Betroffen sind den Angaben zufolge vor allem folgende Bereiche:
- das Lahngebiet
- die Oberläufe der Fulda
- die Werrazuflüsse
- Gewässer in Südhessen
Aber auch an den Oberläufen kleinerer Gewässer in anderen Regionen Hessens seien Meldestufenüberschreitungen nicht auszuschließen, heißt es.
Auto in Marburg wegen Hochwasser abgeschleppt
Bislang gibt es durch das Hochwasser noch keine größeren Auswirkungen. In Marburg waren laut Polizei sieben Autos durch das Hochwasser bedroht. Sechs Halter konnten erreicht werden und ihr Auto selbst wegfahren. Ein Wagen musste abgeschleppt werden.
Wasserstände am Rhein steigen
Am Rhein steigen die Wasserstände nach Angaben des HLNUG weiter an. Den hessischen Abschnitt werde die Hochwasserwelle voraussichtlich ab Mitte der Woche durchfließen. "Es ist ein zwei- bis zehnjährliches Hochwasser zu erwarten", hieß es in der Mitteilung.
Auch im Neckar steigen die Wasserstände
Am Neckar stiegen die Wasserstände ebenfalls, die Meldestufe 1 ist dort am Sonntag überschritten worden.