Prozess am Amtsgericht Korbach: Junger Mann stirbt nach Tattoo
Tod nach Besuch in Tattoostudio - Prozess gegen Tätowierer soll starten
Ein junger Mann lässt sich im Kreis Waldeck-Frankenberg tätowieren – und ist Wochen danach tot. Ab Montag (22.09.) soll der Prozeß gegen den Tätowierer vor dem Amtsgericht in Korbach im zweiten Anlauf beginnen. Der Mann soll unter desolaten hygienischen Bedingungen gearbeitet haben.
Ein erster Prozeßbeginn im Oktober 2024 platzte, weil ein im Ausland lebender geladener Zeuge nicht verfügbar war, auf dessen Befragung die Verteidigung nicht verzichten wollte.
Was passiert war
Im März 2022 soll der Angeklagte einem damals 22-Jährigen ein Tattoo auf den Unterarm gestochen haben – in einem provisorisch eingerichteten und nicht angemeldeten Tattoo-Studio in seiner Wohnung. Die Hygiene-Bedingungen sind dabei desolat, so die Staatsanwaltschaft. Und das hat Folgen: Der 22-Jährige entwickelt eine Bakterieninfektion.
Herz-Lungen-Maschine und Dialyse
Dem jungen Mann geht es schnell so schlecht, dass er ins Krankenhaus muss und dort sowohl an eine Herz-Lungen-Maschine als auch an eine Nieren-Leber-Dialyse angeschlossen wird, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft im FFH-Interview. Außerdem wurden mehrere Amputationen vorgenommen.
Multi-Organversagen führt zum Tod
Wegen einer Blutvergiftung versagen letztlich mehrere Organe und der 22-Jährige stirbt. Dem Angeklagten drohen bis zu 5 Jahre Haft oder eine Geldstrafe.