Merz zu Israel-Iran-Krieg - "Israel macht Drecksarbeit für uns alle"
In einem ZDF-Interview am Rande des G7-Gipfels in Kanada hat Bundeskanzler Merz deutliche Worte zum Krieg zwischen Israel und Iran gefunden. Aus seiner Sicht mache Israel dabei "die Drecksarbeit für uns alle", indem es den Bau von Atomwaffen in Iran verhindere.
Merz betonte in diesem Zusammenhang erneut das Existenz- und Selbstverteidigungsrecht Israels.
Merz lobt israelischen Mut
Er lobte die israelische Regierung für ihr Vorgehen in Iran. "Ich kann nur sagen, größten Respekt davor, dass die israelische Armee den Mut dazu gehabt hat, die israelische Staatsführung, den Mut dazu gehabt hat, das zu machen", sagte er. "Wir hätten sonst möglicherweise Monate und Jahre weiter diesen Terror dieses Regimes gesehen und dann möglicherweise noch mit einer Atomwaffe in der Hand."
Verweis auf internationale Bedrohung
Damit verwies er auch auf die Zusammenhänge von internationalem Terror und dem iranischen Regime. "Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht – mit Anschlägen, mit Mord und Totschlag, mit Hisbollah, mit der Hamas", so Merz. Zudem verwies er auf iranische Drohnenlieferungen nach Russland. "Wir haben es hier mit einem Terrorregime zu tun, nach innen wie nach außen. Es wäre gut, wenn dieses Regime an sein Ende käme."
Gefahr von Atomwaffen
Der Westen hätte ohne die Angriffe Israels auf Iran womöglich solange zugesehen, bis Iran funktionsfähige Atomwaffen gebaut hätte. Ob Israels Hauptverbündeter, die USA, sich nun zusätzlich in den Konflikt einschalten werde, sei Merz nicht bekannt. Er vermute aber, dass in der US-Regierung derzeit über den Einsatz bunkerbrechender US-Waffen im Iran beraten werde.
Zerstörung nur mit US-Waffen möglich
Hintergrund ist, dass sich eine der iranischen Uran-Anreicherungsanlagen tief in einem Berg verbirgt. Die Waffen und Raketen, über die Israel momentan verfügt, können diese Anlage nicht zerstören. Dazu würde es eben jene bunkerbrechende US-Waffen benötigen, über deren Einsatz US-Präsident Trump aktuell mutmaßlich mit seinen Mitarbeitenden berät.