Leiche im Westerwald gefunden – mutmaßlicher Dreifachmörder?
Leiche im Westerwald gefunden - Ist es der mutmaßliche Weitefeld-Mörder?
Vier Monate nach der Tötung einer Familie in Weitefeld im Westerwald hat die Polizei am Dienstag (05.08) eine Leiche außerhalb des Ortes gefunden. Ist es der mutmaßliche Mörder der Familie?
Die Identität der Person werde frühestens heute feststehen, hatte am Vortag ein Polizeisprecher mitgeteilt. Man hoffe, dann ein entsprechendes Ergebnis verzeichnen zu können. Die Identität des Leichnams stehe nach wie vor nicht fest.
Ermittler arbeiten mit Hochdruck
Die Ermittler arbeiten mit Hochdruck daran, die Leiche möglichst schnell zu identifizieren - "insbesondere angesichts möglicher Zusammenhänge mit dem Tötungsdelikt", wie es hieß.
Leiche in Mainz
Die Leiche sei in die Rechtsmedizin nach Mainz gebracht worden. Dort finden auch die Obduktion sowie die Maßnahmen zur Identifizierung statt. Die Verzögerungen hingen mit der Substanz des Genmaterials zusammen. "Das ist ein DNA-Abgleich, das kann der Abgleich des Zahnstatus sein", sagte er. Die Obduktion solle klären, wie die Person zu Tode kam.
Fundort sumpfig
Der Fundort der Leiche sei zum Zeitpunkt der Absuche nach der Tat im April "mehr oder weniger ein Sumpfgebiet" gewesen, sagte er. Es sei überschwemmt gewesen. Dies sei ein Erklärungsansatz, warum damals kein Leichnam gefunden worden sei.
Leiche am Dienstag gefunden
Die Polizei war nach eigenen Angaben am Dienstag gegen 16.30 Uhr über den Fund der Leiche informiert worden. Zum Fundort, dem Geschlecht und weiteren Umständen machte die Polizei zunächst keine Angaben. "Staatsanwaltschaft und Polizei werden die Öffentlichkeit bei einer neuen Erkenntnislage umgehend informieren."
Handelt es sich um den mutmaßlichen Dreifachmörder?
Tatverdächtig ist der 61-Jährige Alexander Meisner aus einem Nachbarort von Weitefeld. Beamte hatten mit einem Großaufgebot wochenlang nach dem Mann gesucht. Gegen ihn war Haftbefehl wegen des Verdachts des dreifachen Mordes erlassen worden. Ob der Mann noch lebt oder tot ist, ist seit Monaten unklar.
Bluttat am ersten April-Wochenende
Am ersten Sonntag im April hatte die Polizei am frühen Morgen drei Tote in einem Einfamilienhaus entdeckt. Die Mutter hatte selbst noch den Notruf gewählt. Doch die 44-Jährige, ihr 47 Jahre alter Mann und der 16-jährige Sohn der beiden starben. Wenig später steht fest: Das Ehepaar verblutete nach Stich- und Schussverletzungen, der Jugendliche starb an einer Schussverletzung.
Wochenlange Suche und Ermittlungen
Noch am Tatort sehen die Beamten jemanden flüchten – können ihn aber nicht verfolgen, weil sie sich erst um die Opfer kümmern. Insbesondere die Analyse der Spuren am Tatort führte die Ermittler laut Polizei schnell zu dem dringenden Tatverdacht gegen den 61-Jährigen.
Die Polizei fahndete auch öffentlich nach ihm und bat um Hinweise aus der Bevölkerung. Auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" wurde der Fall an die Öffentlichkeit getragen.
Ausgiebige Suche
Die Polizei ging hunderten Hinweisen nach, durchsuchte ein Waldgebiet und war mehrfach am Haus des Tatverdächtigen zugange. Zwischenzeitlich war eine 100-köpfige Sonderkommission mit den Ermittlungen beschäftigt.
Was ist zum Stand der Ermittlungen bekannt?
Der mutmaßliche Dreifachmörder könnte eines der Opfer vor dem Haus getroffen haben, teilte die Polizei Anfang Juli mit. Dieses Treffen sei eskaliert und schließlich "in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie" geendet, schrieben Staatsanwaltschaft und Polizei in Koblenz zur Rekonstruktion eines möglichen Tatverlaufs.
Bei den Ermittlungen seien keine Beziehungen zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen festgestellt worden. Es sei "nicht unwahrscheinlich" dass es in der Nacht zu einem zufälligen Zusammentreffen des Täters mit einem der Opfer vor dem Haus gekommen sei.
Der Haftbefehl lautet auf Mord, da nach dem bisherigen Ermittlungsstand Anfang Juli davon ausgegangen wird, dass der Mann zum einen heimtückisch tötete. Zum anderen soll er zur Verdeckung einer Straftat - der ersten Tötung - gehandelt haben.