Nach Hausbrand alles verloren: Familie erzählt von ihrem Schicksal

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Komischerweise bin ich früher aufgestanden als normalerweise und bin halt ins Bad, hatte halt diese Akkus geladen, weil ich den nächsten Tag meinem Hobby nachgeben wollte. Ich wollte an Edersee angeln. Einer hing noch dran und hab noch gedacht, den könntest du dir abhängen, lässt ihn nochmal dran und machst es dann gleich, wenn du hochkommst. Und dann gab es ein Geräusch, wollte dann die Tür aufmachen und in dem Moment war absolute Hölle und stand schon alles in Flammen. Es war heiß, es war eine extreme Rauchentwicklung und dann gab es eine Explosion. Dann habe ich in der Panik den Feuerlöscher geholt, was ja auch eigentlich keinen Sinn macht bei so einem Lithium-Akku, also war ein Lithium-Akku. Und dann haben sich dann irgendwann die anderen Akkus auch noch entzündet und dann halt irgendwann nur noch an die Familie gedacht, dann durch den Qualm gerade so nach oben ins Schlafzimmer geschafft. Die anderen waren schon wach. Hab wohl dann, was ich auch nicht weiß, im Nachhinein erfahren, dass ich die Kleinen aus dem Fenster gehalten habe. Ja. Ja. Und dann habe ich noch einen Schwiegervater am Treppenhaus gehört und wollte dann auch zurück, weil ich dachte, er würde da liegen. Und hab dann gemerkt, dass es nicht geht, weil es so heiß war und so viel Rauchentwicklung und bin dann wieder zurück ans Fenster zu den anderen. Und dann haben wir gemerkt, dass er halt... Dass er auch nicht unten ist, sondern dass er schon draußen ist. Und daraufhin haben die dann halt eine lange Leiter geholt. Und über die Leiter habe ich dann die Emmy-Huckepack genommen und hab sie runtergetragen. Dann bin ich nochmal hoch und hab eine Loose-Huckepack genommen und bin mit ihm runter. Und dann die Steffi, Gott sei Dank, so. Ja, und dann sind wir halt zum Notarzt. Marcel, bei dir, man sieht es am Arm, du hast einen Verband. Eine Unterarmverbrennung. Dann habe ich noch hier oben am Kopf, wurde ich noch genäht. Glasblätter hatte ich noch in den Beinen und einen gebrochenen Zahn. Die C habe ich auch noch. Rauchvergiftung. Und die Rauchgasvergiftung, die war wohl, ja, heftig. Aber davon weiß ich nicht mehr viel. Louis, du sitzt hier und machst den Eindruck, als ob du ein sehr starker Mann bist. Wie fühlst denn du dich nach dieser schlimmen Nacht? Also mir geht es ganz gut. Ich habe zum Glück nicht so viel Rauch abbekommen. Es war halt einfach blöd, weil man halt dann realisiert hat, dass halt alles weg war nach einer Zeit. Und dann hat man noch halt das Haus brennen. Und dann hat man dann auch noch die Tür gesehen und so. Das war noch schlimm.

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Durch die Lithium-Akkus sind halt Dämpfe und Gifte freigesetzt worden, die sich halt komplett in jede Ritze, in den Putz, an die Möbel, an die Polster gesetzt haben. Das ist alles pechschwarz und kontaminiert und das muss halt komplett bis auf die Grundmauern abgerissen werden. Also und dann von Grund auf, bis das aber passiert, muss dann noch ganz viel passieren. Es muss eine spezielle Firma kommen, die eine spezielle Zulassung hat, um das alles zu entsorgen. Und dann muss irgendwann ein Biologe kommen und muss das halt freigeben als nicht giftig und so weiter. Und erst dann irgendwann kann dann wieder damit gestartet werden, das Ganze aufzubauen. Das heißt, das wird sich noch lange, lange hinziehen, bis es überhaupt wieder so weit ist, dass ihr da drin wohnen könntet. Was macht ihr denn jetzt aktuell? Also wie baut man sich das Leben wieder auf? Wie geht man da am gescheitesten ran? Was macht ihr gerade? Also wir haben jetzt von meinem Arbeitgeber die Möglichkeit. Die haben so ein Einzimmer-Apartment, wo wir jetzt übergangsweise reinziehen können, wenn wir das möchten. Und ja, wie baut man sich das auf? Im Moment haben wir eigentlich gar nicht so einen richtigen Plan, was wir machen können. Man muss einfach jetzt erstmal versuchen, mit der Situation klarzukommen. Ja, jeder Tag ist eine Herausforderung, auch für die Kinder. Es ist ja nicht so wie vorher. Uns fehlt oft die Zeit zum Lernen oder der Platz oder die Ruhe für Nus. Und der Emily fällt es auch schwer. Also die ist oft traurig. Und wenn man sie im Kindergarten hat, dann ist das auch ein bisschen schwierig. Und wenn man sie im Kindergarten hat, dann ist das auch ein bisschen schwierig. Und wenn man sie im Kindergarten hat, dann ist das auch ein bisschen schwierig. Und wenn man sie im Kindergarten hat, dann ist das auch ein bisschen schwierig. Wenn man sie im Kindergarten abholt, dann weint sie und sagt, ich möchte nicht nach Hause, weil ich habe kein Zuhause. Das ist schon schwierig.

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Also die Unterstützung ist eigentlich unbeschreiblich. Also wir haben so viel Zuspruch von jedem bekommen, ob das jetzt von der Arbeit ist, von Freunden, von Bekannten, von Fremden. Das ist der Wahnsinn. Also damit haben wir auch gar nicht gerechnet. Wir sind aus der Klinik gekommen, da waren ganz viele Leute hier und haben uns Sachen gespendet. Ob Kleidung, ob Spielsachen für die Kinder, also das war überwältigend. Also ich bin nach Hause gekommen und hab noch gedacht, oh Mann, wir haben ja jetzt gar nichts. Also nicht mal irgendwie eine Puppe oder ein Kuscheltier, gar nichts für die Kinder. Aber wirklich binnen zwei Tagen hatten wir wieder Klamotten, Spielsachen. Das war eigentlich so viel. Dann haben die ja eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Da ist auch schon sehr, sehr viel Geld eingegangen. Und ansonsten auch so, jeder hat uns angeboten. Wir haben bei den Nachbarn schon Essen, haben uns zum Essen eingeladen. Also wir haben uns eigentlich von Anfang an aufgefangen gefühlt. Also wirklich, wie jetzt hätte man eine riesengroße Familie. Und auch von den Arbeitgebern muss ich wirklich sagen, die haben uns super unterstützt. Die Schule, der Louis geht auf die Stiftschule. Die haben uns super unterstützt, haben uns die Hilfe angeboten und haben Louis auch super aufgenommen, als er wieder in die Schule gegangen ist. Er wollte ja relativ zeitnah wieder in die Schule gehen, einfach um auch mit anderen Kindern zusammen zu sein und wieder rauszukommen. Ich glaube, dass das auch wichtig ist. Habt ihr denn euch jetzt irgendwie strukturieren können, wie ihr Step by Step jetzt weitermacht? Ja, im Grunde genommen. Im Grunde genommen brauchen wir eigentlich für das Jahr eine Bleibe, wo wir halt dauerhaft für dieses Jahr bleiben können. Wir haben ja diese Übergangslösung. Das ist halt okay, aber es ist halt schwierig, weil wir halt einen großen Raum hätten und einen Schlafbereich. Das geht zur Not, aber es ist halt mit zwei Kindern und dann mit Lernen und die Kleine muss schlafen. Und der Louis will ja dann auch nochmal was machen irgendwie. Der will ja dann auch nicht um sieben ins Bett so ungefähr. Und dann, ja, suchen wir halt irgendwie, wenn es geht, eine möblierte Ferienwohnung. Okay. Genau, irgend sowas in der Art. Das wird es uns total vereinfachen.

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Als ich aus dem Krankenhaus gekommen bin und auch hier wir so herzlich empfangen wurden und der Marcel dann aus dem Krankenhaus kam, habe ich auch gesagt, wir müssen jetzt weitermachen für die Kinder. Also für die müssen wir einfach so viel Normalität schaffen wie möglich, weil für die ist das eh eine schwierige Situation, auch wenn sie viel geschenkt bekommen haben und auch so viel für uns gemacht wird. Ja, aber es ist nicht immer leicht. Also es gibt auch Tage, wo es einem schwerer fällt und dann gibt es wieder Tage, wo es besser ist. Aber wir werden definitiv weiter tun. Wir werden definitiv weitermachen. Aber es fällt mir immer noch ein bisschen schwer darüber, über das Thema zu reden. Ja, das ist aber auch ganz normal. Und ich finde es also ganz, ganz großen Respekt, dass du hier so sitzen kannst und einfach mit mir so über dieses schwierige Thema sprechen kannst. Also auch an euch nochmal. Also vielen Dank, dass wir das machen dürfen. Und ich glaube, ich spreche für alle, die das jetzt gerade im Radio hören. Es tut, ich glaube, ganz, ganz vielen einfach auch leid, dass man sowas erleben muss. Wir wünschen euch alles erdenklich Gute, dass ihr das so schnell wie möglich macht. Dass ihr das so schnell wie möglich hinbekommt, dass das hilft, dass wir darüber im Radio berichten. Und wir haben jetzt zum Abschluss, haben wir noch eine Kleinigkeit für euch. Erstmal für die Emy. Guck mal. Ich habe viele Einhörner. Das ist ein Einhorn, ne? Ich habe Louis als allererstes erkannt, weil ich wusste, du bist Bayern-Fan. Weil ein Trikot reicht ja meistens nicht. Du hast wahrscheinlich auch nicht nur eins, ne? Da steht Louis drauf mit einer 15 hinten. Und das Wichtigste, ich habe jetzt einen Brief. Den Brief, den kannst du mal gucken, steht sogar hinten. Louis ist drauf. So, mach den doch mal auf und dann kannst du ja mal vorlesen, was da drauf steht. Wir laden dich ein. Zwei Tickets für Eintracht Frankfurt versus Bayern München. Deutsche Bank Park, 4.10.25, 18.30 Uhr. Du darfst zum Bayern-Spiel gegen die Eintracht jetzt am Wochenende gehen. Da hast du deine zwei Tickets. Wie nimmst du die mit? Äh, Papa. Zum Glück. Ich freue mich, danke. Wir wollten euch einfach ein bisschen was Gutes tun, der Familie. Wir wollen euch vor allem aber natürlich am Ende auch was Gutes tun, dass wir darüber berichten. Und deshalb sage ich auch nochmal ganz offiziell vielen lieben Dank, dass wir so spontan vorbeikommen durften. Weil ihr wusstet ja nicht, was passiert. Ihr wusstet, es gibt eine kleine Überraschung, da kommt wohl irgendwer. Ich hoffe einfach, dass euch das hilft, dass das schnell rumgeht wieder für euch. Und ihr echt in euer altes, glückliches Leben. Ich wollte nochmal sagen, man sollte immer froh darüber sein, was man hat. Weil erst dann, wenn man es verloren hat, dann weiß man wirklich halt, was man an den Sachen hatte. Und wir würden so viel drum geben, dass wir das wieder hätten, was wir hatten. Ja, also wir möchten auch nochmal Danke sagen, auch an alle Leute, die gespendet haben. Alle Freunde, alle Nachbarn, alle Bekannten, dass alle so zu uns stehen. Und das bedeutet uns sehr viel. Danke.