Neue Fälle in Hessen erwartet - Geflügelhalter bangen wegen Vogelgrippe
Nach ersten Nachweisen der Vogelgrippe auch in Hessen stellt sich die Geflügelwirtschaft mit einer weiteren Ausbreitung der Tierseuche ein. Noch in dieser Woche rechne man mit weiteren Nachweisen, sagte Inga John, Geschäftsführerin des Geflügelwirtschaftsverbandes Hessen.
Am vergangenen Wochenende habe das Ministerium über die Situation informiert. Es habe weitere Wildvogel-Funde gegeben, die zunächst im Hessischen Landeslabor untersucht worden seien. Für die entsprechenden Nachweise müssten noch Untersuchungsergebnisse des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) abgewartet werden, erläuterte John.
Geflügel im Landkreis Groß-Geraus muss in den Stall
In Nordhessen seien einige Geflügelhalter von den Veterinärämtern angewiesen worden, ihre Tiere im Stall zu lassen. Im Landkreis Groß-Gerau war für sechs Monate eine Aufstallpflicht und andere Einschränkungen für Geflügelhalter angeordnet worden. Anderswo in Hessen gibt es solche Allgemeinverfügungen bislang nicht.
Mehrere Fälle bei Wildvögeln in Hessen
In dem südhessischen Landkreis hatte das FLI den Verdacht auf Vogelgrippe bei zwei Höckerschwänen und einem Silberreiher bestätigt. Daraufhin hatte das Veterinäramt des Kreises am vergangenen Freitag den Ausbruch der hoch ansteckenden Tierseuche festgestellt. Alleine im Landkreis Groß-Gerau gab es Ende der vergangenen Woche fünf weitere Verdachtsfälle.
Mindestens 90.000 Legehennen in Hessen
Der Geflügelwirtschaftsverband Hessen hat 75 Mitgliedsbetriebe mit 90.000 Legehennen sowie einer jeweils nicht näher genannten Zahl von Masthähnchen und Puten. Allerdings seien längst nicht alle geflügelhaltenden Betriebe in dem Verband organisiert. Sollte H5N1 in vielen Nutztierbeständen ausbrechen, wäre dies "schon ein heftiger Schlag ins Kontor", sagte John.
Hochansteckendes Virus für Vögel und Geflügel
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Ehemals war das Virus im Zusammenhang mit dem Vogelzug nur während der kalten Jahreszeit hierzulande präsent. Mittlerweile gibt es das ganze Jahr hindurch Nachweise, wenn auch mit saisonalen Schwankungen. Das FLI empfiehlt als Schutzmaßnahme die schnelle Entfernung von Wildvogel-Kadavern durch Expertenteams.
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