Anklage gegen zwei Brüder nach Doppelmord in Bad Nauheim
Nach Doppelmord in Bad Nauheim - Staatsanwaltschaft klagt zwei Brüder an
Nach tödlichen Schüssen auf zwei Männer in Bad Nauheim sind der mutmaßliche Schütze und sein Bruder angeklagt worden. Die Ermittler gehen von einer Tat aus Rache aus.
Nach dem mutmaßlichen Doppelmord im April in Bad Nauheim ist Anklage gegen den 29-jährigen mutmaßlichen Schützen und seinen älteren Bruder erhoben worden. Dem Jüngeren werde heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen in zwei Fällen zur Last gelegt und seinem 36 Jahre alten Bruder Beihilfe, teilte die Staatsanwaltschaft Gießen mit.
Mutmaßlicher Schütze räumte Tat ein
Während der 29-Jährige die Tat nach Behördenangaben kurz nach seiner Festnahme eingeräumt hatte, bestreitet der 36-Jährige, Beihilfe geleistet zu haben. Am Karsamstag dieses Jahres (19. April) soll der Jüngere laut Anklage die beiden 28 und 59 Jahre alten Opfer vor ihrem Wohnhaus in Bad Nauheim überrascht und mit mindestens zehn Schüssen getötet haben. Die Männer starben noch am Tatort an schweren inneren Verletzungen. Sie waren auf dem Rasen vor dem Mehrfamilienhaus gefunden worden. Die beiden Opfer gehörten zu einer Familie: Einer der Männer war ein Schwiegersohn des anderen.
Ermittler vermuten Vergeltungsakt
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Tat aus Rache geschah. Ein Angehöriger der Opfer hat Ende Februar in der Türkei den Vater der angeklagten Brüder getötet. Der mutmaßliche Doppelmord sei also offenbar ein "Vergeltungsakt" gewesen, bekräftigte die Staatsanwaltschaft frühere Angaben. Der 36-Jährige soll seinen jüngeren Bruder vor der Tat unterstützt haben. Bei ihnen sowie den Opfern handelt es sich um türkische Staatsangehörige.
Schütze stellte sich
Der mutmaßliche Schütze hatte sich einige Tage nach der Tat bei der Polizei im Hanauer Stadtteil Großauheim nach intensiven Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen selbst gestellt. An den komplexen Ermittlungen zu dem Fall waren nach früheren Angaben zeitweise mehr als 220 Einsatzkräfte von Polizei und Staatsanwaltschaft beteiligt. Sie befragten zahlreiche Zeugen und werteten eine Vielzahl von Datenträger aus wie unter anderem Handys.
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