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Zu viel geklaut: Kaffee wird in einigen Filialen weggeschlossen

Beliebt bei Dieben - Geschäfte schließen Kaffee häufiger weg

Kaffeebohnen
© Georg Hilgemann/dpa

Die Preise von Kaffeebohnen sind über mehrere Jahre gestiegen (Symbolbild). 

Kaffee wird bei Ladendieben beliebter, weshalb Geschäfte manche Produkte häufiger wegschließen. Handelsexperte Frank Horst des Kölner Forschungsinstituts EHI sagte der Deutschen Presse-Agentur, Kaffee gehöre seit Langem zu den meist gestohlenen Waren.

"In den letzten Jahren hat das stark zugenommen. Es ist nicht selten, dass ein ganzes Regal leer geräumt wird."

In den Geschäften gebe es wenig Personal, weshalb Diebstahl oft unbemerkt bleibe, sagte Horst. Kaffeepackungen würden deshalb zunehmend gesichert, beispielsweise in Vitrinen, und nur auf Nachfrage an Kunden herausgegeben. "Manche Standorte haben so große Probleme, dass sie keine andere Wahl haben." In Großstädten sei das ausgeprägter, auf dem Land komme es ebenso vor. Besonders begehrt seien Bohnen in der Kilopackung. 

Das EHI befragt jährlich Unternehmen aller wichtigen Einzelhandelsbranchen. Die Firmen schätzen dabei, wie sich die Verluste auf Kunden, Mitarbeiter und andere Verursacher verteilen. 

Händler vermeiden es eigentlich, Produkte wegzuschließen

Rewe sagte auf das Thema angesprochen: "Nach unserer Einschätzung handelt es sich bundesweit um einige wenige Einzelfälle an Brennpunkt-Standorten." Das Sichern von Kaffee sei bislang kein Massenphänomen. Für Kunden und Mitarbeiter sei es nicht praktikabel, den Zugang zu erschweren. Das Kaffeesortiment fülle mehrere Regalmeter. 

Ein Sprecher von Kaufland sagte: "Bei vereinzelten Produkten, wie beispielsweise Bohnenkaffee, setzen wir bei einem geringen Teil unserer Standorte filialindividuell auch Sicherheitsmaßnahmen wie Sicherungsboxen ein." Die Handelskette beschäftige auch Detektive. Die meisten Kunden seien ehrlich: Ladendiebstähle machten weniger als 0,1 Prozent der Kundenkontakte aus. 

Edeka teilte mit, aufgrund seiner Unternehmensstruktur könne das Unternehmen keine Aussage treffen. "Das Vorgehen liegt im Ermessen der selbstständigen Kaufleute vor Ort." Von Norma hieß es, Kaffee werde in keiner Filiale weggesperrt. Das sei auch nicht in Zukunft geplant. Aldi und Lidl wollten sich nicht äußern. 

Kaffee wird teurer und teurer - Diebstahl als Protest

Dass Kaffee öfter gestohlen wird, hängt laut Handelsexperte Horst auch mit gestiegenen Preisen zusammen: Laut Statistischem Bundesamt war Bohnenkaffee im Juni im Schnitt 45 Prozent teurer als noch 2020. Kilopackungen von Marken wie Dallmayr, Melitta und Jacobs kosten inzwischen bis zu 20 Euro, vereinzelt auch mehr. Grund dafür sind höhere Rohstoffpreise, ausgelöst von Trockenheit und schlechten Ernten in wichtigen Anbauländern.

Bei einigen Kunden sei Diebstahl ein Protest gegen die hohen Preise, sagte Horst. Gestohlen werde teils aus Eigenbedarf. In gewerblich organisierten Banden und in der Beschaffungskriminalität sei Kaffee ebenfalls beliebt, weil er leicht wiederverkauft werden könne. Zunächst berichteten mehrere Medien über das Thema. 

Schäden wegen Ladendiebstahls nehmen zu

Die durch Ladendiebstahl entstehenden Schäden nehmen laut EHI weiter zu. 2024 haben Kunden Waren im Wert von rund 2,95 Milliarden Euro gestohlen - ein Anstieg von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtschaden erreichte einen neuen Höchststand. Schon 2023 gab es ein Plus von 15 Prozent. Auch Spirituosen, Rasierklingen, Parfüm und Energydrinks gehören dem Forschungsinstitut zufolge zu bevorzugten Diebesgütern.

Verband beobachtet schwierige Lage der Händler

Nach Angaben von Peter Schröder, Rechtsexperte beim Handelsverband Deutschland, ist die Lage der Händler schwierig. "Das Wegsperren der Ware senkt erfahrungsgemäß den Umsatz für die betroffenen Produkte." Er fordert härtere Strafen. "Insbesondere beim bandenmäßigen Ladendiebstahl muss die Justiz stärker gegenhalten." Dafür brauche es eine bessere Ausstattung von Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichten. 

Straftaten werden Experten zufolge begünstigt, da immer weniger Taten entdeckt und angezeigt werden könnten - auch weil sich der Aufwand oft nicht lohne. Viele Verfahren werden wegen Geringfügigkeit eingestellt. Jedes vierte Unternehmen hat die Ausgaben für Sicherheitsmaßnahmen laut EHI zuletzt erhöht. Rund 1,6 Milliarden Euro gaben die Händler 2024 für Prävention aus, vor allem für Schulungen des Personals.

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