Kinderbücher als Polizeimeldung mit Andreas Kohl

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Ein paranormales Phänomen lähmt derzeit das öffentliche Leben in der malerischen Kleinstadt Eulenberg. Augenzeugen sprechen von einer Art Gespenst. Das soll allerdings nicht weiß sein, sondern schwarz wie der Tod. Und es greift am helllichten Tag an. Bei uns ist praktisch dauernd Geisterstunde, sagte mir der schreckensbleiche Bürgermeister. Die übersinnliche Erscheinung hat bereits die Rathausangestellten terrorisiert und Kinder beim Schulausflug einer Heidenangst angejagt. Höhepunkt des Horrors war kürzlich die 325-Jahr-Feier der Stadt, als das Wesen aus der Hölle die Darsteller des historischen Schauspiels angriff. Das war die pure Panik, schildert mir das ein Notfallseelsorger. Offenbar geht der Spuk von der Burg über der Stadt aus. Selbst die Turmuhr ist in Mitleidenschaft gezogen. Seit Beginn des Albtraums geht die zwölf Stunden vor. Andreas Kohl, Eulenberg.

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Es ist ein erschütternder Fall, bei dem das Jugendamt dramatisch versagt hat. Völlig verwahrlost wächst ein Junge im Urwald auf, ohne Eltern, ohne Schule und sogar ohne Smartphone. Mowgli teilt sich eine Höhle mit Wölfen, den Geruch kann sich jeder vorstellen, der schon mal im Zoo war. Seine prekäre Situation spitzt sich sogar noch zu, als ihn eine Horde höchst aggressiver Affen kidnappt, angeführt von einem größenwahnsinnigen Orang-Utan. Kaum befreit, gerät der Minderjährige erneut in Lebensgefahr, fast fällt er einem tollwütigen Tigerl zum Opfer und das inmitten eines infernalischen Waldbrandes. Angesichts dieser Hölle aus Feuer und wilden Bestien ist es unerträglich zynisch, dass ein Bär dem traumatisierten Kind noch rät, probier's mal mit Gemütlichkeit. Andreas Kohl, Regenwaldhausen.

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Er ist nur ein kleiner Junge, aber er stürzt den malerischen Hof Katholt ins komplette Chaos. Eine Suppenschüssel geht zu Bruch, weil er halb wahnsinnig vor Gier den Kopf reinsteckt und nicht mehr rausbekommt. Als ihn sein Vater mit den Nerven völlig am Ende in den Schuppen sperrt, vernichtet Michel binnen weniger Stunden die gesamten Wurstvorräte des Hofes. Ein Albtraum für seine Familie, die Magdlina und den Knecht Alfred. Trauriger Höhepunkt des unfassbaren Terrors, der verhaltensauffällige Minderjährige bringt seine Schwester Ida in Lebensgefahr, als er sie an den Fahnenmast hängt, gerade als ganz Lönneberger zum Feiern kommt. Die Dorfbewohner graust es vor dem kleinen Kriminellen, sein Gewehr, die Büsse, ist zum Glück nur eine Attrappe aus Holz. Das ist kein Unfug mehr, das ist Anarchie, sagte mir ein fassungsloser Polizeisprecher. Andreas Kohl, Small Land.

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Millionen Menschen geht dieses Drama eines weißen Jungen an die Nieren. Vertrieben von Lummerlands Gewaltherrscher Alfons dem Viertel vor Zwölften beginnt für den aufgeweckten Jim eine beispiellose Odyssee. An Bord einer Lok ohne jeden Komfort entkommt er mehrfach nur knapp dem Tod. Zusätzlich bedroht von Hunger, Heimweh und den gesundheitsgefährdenden Abgasen der Lokomotive. Lokführer L aus L fungiert dabei als Bodyguard und Vater, den Jim nie hatte. Ohne Lukas wäre ich gearscht gewesen, der Typ hat echt den Zweck, schwärmt der sympathische Teenager nach seiner Heimkehr. Nicht in Lummerland selbst, sondern auf einer Privatinsel vor der Küste. Äußerlich ist der Jugendliche unversehrt, sagt mir der Amtsarzt, aber die monatelangen Strapazen haben seelisch sicher tiefe Spuren hinterlassen. Andreas Kohl, Hauptstadtstudio Lummerland.

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Es ist das erschütternde Beispiel für die wachsende Macht krimineller Clans. Im Matteswald kämpfen zwei verfeindete Großfamilien erbittert um die Vorherrschaft bei Straßenkriminalität und Wegelagerei. Die Situation eskaliert, als sich die Tochter des einen Clanschefs mit dem Sohn des anderen verbündet. Die beiden Minderjährigen sehen nur einen Ausweg. Sie brechen aus, flüchten, verlassen ihre Familien und gründen eine eigene Räuberhöhle, bedroht von kleinkriminellen Grauknomen und brutalen Wildtruden. Nach dem vergeblichen Kampf, ihre Kinder zurückzugewinnen, schließen sich die beiden Clans am Ende zusammen. Die Polizei, machtlos, die hat sich längst aus dem Problembezirk dort zurückgezogen. Andreas Kohl, Waldburg.

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Das macht fassungslos. Die Zahl krimineller Senioren steigt seit Jahren dramatisch an. Jüngstes Opfer, eine 127 Jahre alte Frau, die mit ihrem Raben friedlich in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus im Wald lebt. Bei einem alten Nachmittag auf dem Blocksberg wird ihr Besen von gewaltbereiten Kreisinnen verbrannt. Ein ganz schlimmer Hokus-Pokus. Ihr verzweifelter Versuch, bei den Täterinnen durch gute Taten doch noch irgendwie Anschluss zu finden, scheitert und treibt die 127-Jährige zur Selbstjustiz. Sie wirft Bücher und Besen der bösen Alten auf den Scheiterhaufen. Ihr Anwalt sagt, wir plädieren auf verminderte Schuldfähigkeit, altersbedingt. Andreas Kohl-Hexingen

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Es ist ein Fall, der überdeutlich das erbarmungslose Gesetz der Natur zeigt, Fressen und Gefressen werden. Das potenzielle Opfer, eine unschuldige Maus. Ein Fuchs, eine Eule und eine Schlange wollen ihr an die kleine Gurgel, doch der rotzfreche Nager kann sich mit einer Lüge retten. Sie sei mit einem echten Monster befreundet, so die Maus, und das habe schreckliche Klauen und Zähne, um Tiere zu kauen. Die Ereignisse überschlagen sich, als die Maus wenig später tatsächlich einem solchen Monster begegnet. Auch das will natürlich die Maus umbringen. Doch weil alle Tiere flüchten, als sie die beiden gemeinsam sehen, glaubt die Bessie, die Maus sei mega gefährlich und flüchtet jetzt selbst. Das war eindeutig eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, sagte mir ein Polizeisprecher, aber weil es aus Notwehr geschah, werden wir auf ein Ermittlungsverfahren verzichten. Andreas Kohl, erbeutung.

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Es ist ein Samstag, als das absolute Chaos beginnt. Ein krimineller Kleinwüchsiger mit dickem Bauch nüstet sich bei einem langweiligen Büroangestellten zu Hause ein. Dort arbeitet er sich einmal quer durch Strafgesetzbuch, Beleidigungen, Nötigungen, Diebstahl, Sachbeschädigung. Die Mietwohnung gleicht schon kurz danach einem Ort der Zerstörung. Auch die Vermieterin ist schon wenige Stunden später psychisch zermürbt, auch durch zahlreiche Schmähgedichte des Unbekannten. Zeugen sagen, immerhin liest der merkwürdige Knom dem Angestellten, der ihn beherbergt, jeden Wunsch von den Augen ab. Nach einer Woche aber ist der Spuk vorbei, der zwergenhafte Täter spurlos verschwunden, der Büroangestellte verzweifelt. Ein klarer Fall von Stockholm-Syndrom, so ein Experte der Polizei, wenn Opfer plötzlich ihre Täter mögen. Andreas Kohl, Taschenbierstein.

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Die Strafakte, schwerer Mundraub, Entführung, Menschenhandel. Der Täter, eine Ein-Mann-Armee, bewaffnet mit sieben Messern und einer Pfefferpistole. Zuerst fällt ihm eine alte Dame zum Opfer. Die bringt der Verbrecher nicht nur um größere Mengen Bratwurst mit Sauerkraut, sondern auch um ihre gegiebte Kaffeemühle. Zwei Jugendliche, die den Räuber stellen wollen, nimmt er gefangen. Für sie beginnt ein tagelanges Martyrium. Nur durch Zauberei wird der Täter gefasst und die Kaffeemühle sichergestellt. Die jungen Hobbydetektive kommen frei, äußerlich fast unversehrt, aber sicherlich ganz schwer traumatisiert. Andreas Kohl, Dimpfelmus.

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Es ist eine beispiellose Fressorgie und der wohl schlimmste Mundraub aller Zeiten. Der Täter ein Tier, grün, haarig, hässlich wie die Nacht. Mit einem Apfel fängt es am Montag an, am Dienstag sind es schon zwei Birnen, die das nicht einmal fingergroße Biest durchbohrt. Am Samstag schließlich eskaliert die Heißhungerattacke völlig. Unter anderem Käse, ein Lolli und ein Stück Schokoladentorte fallen dem Schädling zum Opfer. Es war ein kulinarischer Amoklauf, sagte mir ein Polizeisprecher. Von dem Täter fehlt noch immer jede Spur. Vermutlich hat der nach der Tat sein Aussehen verändert. Der Sachschaden liegt im zweistelligen Bereich, zurück bleibt auch ein völlig durchlöchertes Buch. Andreas Kohl, Mammfausen.

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Es ist unfassbar, was sich in dem heruntergekommenen Haus abgespielt haben muss. Ein kleines Mädchen hat dort offenbar jahrelang in völlig desolaten Verhältnissen gelebt, zusammen mit einem Affen und einem Pferd. Das äußerlich sehr robuste Kind mit roten Zöpfen und Ringelsocken aß vom Fußboden und verschanzte sich vor seiner Umgebung hinter einem Geflecht aus Lügengeschichten. Die Eltern, unaufhindbar, Befragungen der beiden Nachbarskinder, Tommi und Annika, sollen nun die Hintergründe klären. Fest steht, hier haben die Aufsichtsbehörden offenbar völlig versagt. Andreas Kohl, IKEA Hausen.

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Es ist ein Schicksal, das einen wirklich zu Tränen rührt. Ein weisen Mädchen, lieblos abgeschoben zu einem Bergschrat, in einer Hütte ohne fließendes Wasser und sogar ohne WLAN. Zusammen mit einem Schulschwänzer muss die Kleine bei Wind und Wetter Ziegen hüten. Dann wird es nach Frankfurt weitergereicht, als lebendes Spielzeug eines reichen Mädchens im Rollstuhl. Erst als bei ihr eine schwere Depression diagnostiziert wird, darf das Kind zurück in die Heimat. Der Fall der kleinen H. sorgt weltweit für Schlagzeilen und offenbart nicht nur das völlige Versagen des Sozialsystems, es ist auch ein schwerer Imageschaden für das Musterland Schweiz. Andreas Kohl, Erbarmingen, im Kanton Kraus.

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Das ist einfach nur widerlich. Ein unschuldiger Maulwurf wird Opfer einer Attacke mit einem Stück Stuhlgang. Seine Suche nach dem Täter eine Odyssee. Befragungen verdächtiger Tiere erweisen sich nicht nur als erfolglos. Der stark kurzsichtige, ja fast blinde Geschädigte wird mit höchst unappetitlichen Kotproben in Form von Fladenklecksen und Kugeln konfrontiert. Zum Täter, einem hässlichen Köter, führen ihn schließlich die Zeugenaussagen zweier Schmeißfliegen. Das Opfer dreht den Spieß aber um und dekoriert den Schuldigen mit einem Maulwurfshaufen der ganz besonderen Art. Ein nie dagewesener Fall von Selbstjustiz. Andreas Kohl, Kackstadt.