Zum Lachen: 4 Flugpassagier-Typen, die nerven

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Der Sitztreter. Zeitgleich mit der Pilotendurchsage Wir haben die Reiseflughöhe erreicht, spürt der Vordermann die ersten dezenten Tritte gegen seine Rückenlehne. Während der Sitztreter eine angenehme Sitzposition sucht, geht er scheinbar alle Yoga-Stellungen dieser Welt durch und streckt dabei immer wieder die Füße gegen die Lehne. Erst langsam, dann in einem Beat aus dem Scooter zwölf Hits gemacht hätten. Dann kurz Ruhe, der Vordermann schläft ein, plötzlich sackt die Lehne um 1,50 Meter nach hinten, um dann wieder schlagartig durch einen Roundhouse-Kick à la Chuck Norris wieder nach vorne zu schnellen. Der Sitztreter will aufstehen, er muss mal pipi. Kommt er zurück, geht's von vorne los. Durch die entleerte Blase kann er jetzt austreten wie ein junges Fohlen. Guten Flug!

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Der Quazler. Am Boden könnte man ihm ja noch entkommen. Im Flieger sitzt er direkt neben ihrem Ohr. Also eigentlich im Ohr. Also eigentlich direkt vorm Trommelfell. Sagen Sie mal, geht Ihnen das auch so, also wenn Sie im Flugzeug sitzen, gell, dann erwischen Sie immer und also jedes Mal, wenn Sie im Flugzeug sitzen, dann also... Der Quazler beginnt seinen Monolog ohne Punkt und Komma, wenn sie sich neben ihn setzen und holt zum ersten Mal wieder Luft, wenn das Flugzeug schon wieder gelandet ist, um ihnen am Gepäckband erneut aufzulauern. Ah, gut, hallo, so schnell trifft man sich wieder. Also hier hab ich Ihnen die Geschichte, ich hab sie vorhin noch, ich glaub ich hab sie angefangen, ich hab sie noch gar nicht fertig erzählt. Also der Karlheinz. Schließlich kennen Sie ja noch nicht den kompletten Lebenslauf der Familie, das tragische Ende seines Goldfischs und die Geschichte, wie es zu seinem furchtbaren Ausschlag am Schienbein und dem Sodbrennen vom Tomatensaft im Flieger kam.

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Der Breitmacher hat schon vor dem Start sein Territorium über beide Armlehnen und den Fußraum der gesamten Sitzreihe abgesteckt. Mit Büchern, Jacken, Tablet und Rucksack. Als erstes wird natürlich die Sitzlehne nach hinten gedonnert und beide Armlehnen annektiert. Ey, Aua! Seine Jacke wirft er kurzerhand über die Lehne seines Sitzes und blockiert damit den Klapptisch des Hintermanns. Seine qualmenden Schuhe samt Socken schiebt er dem Vordermann in den Fußraum. Boah, was riecht da denn hier so? Puh, Teufel! Ist hier eine Handcase oder was? Breitbeinig und mit beiden Armen jeweils auf einer Lehne fängt der Breitmacher jetzt an, den Inhalt seines Rucksacks auf die Staunetze an den Rückenlehnen links und rechts zu verteilen. Sein halb angeknabbertes Sandwich legt er mit den Worten. Halten Sie mal kurz, aber nicht abbeißen, ne? Einfach auf den Schoß seines Sitznachbarn. Ihr geht's noch? Dann beginnt er sich auch sozial breit zu machen. Oh Mann, was hab ich da für ein Glück gehabt, ne? Mit Ihnen als Sitznachbarn. Manchmal hast du ja Pech, ne? Da sitzt neben so ein Depp, da hast du keinen Platz. Irgendwann, müde vom Reden oder betäubt vom eigenen Schuhgeruch, schläft der Breitmacher ein, mit dem Kopf auf ihrer Schulter.

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Der Paniker kreilt sich bereits beim Start mit den Fingernägeln in ihren Oberschenkel, um dann im Minutentakt beim kleinsten Ruckeln oder Geräusch völlig durchzudrehen. Was war denn das? Wir werden alle sterben, wir werden alle sterben, um Gottes Willen! Der Paniker ist der einzige Mensch im Flieger, der nicht nur aufmerksam an den Lippen der Flugbegleiterin klebt, wenn sie ihre Sicherheitsanweisungen geben, sondern sich auch noch Notizen macht. Er kennt die Chronologie aller Flugzeugunglücke der vergangenen 70 Jahre und erzählt sie auch ungefragt allen anderen um sich herum. Also ich hoffe, Sie haben Ihr Testament gemacht, gell? Meine unerlagere für die Lebensversicherung, die liegt schon bei der Gärtnerei im Arbeitszimmer, oberstes Fach links neben den Glasengelfiguren. Der Puls des Panikers sinkt erst wieder auf unter 200, wenn er am Gepäckband steht, mit beiden Beinen auf festem Boden. Ach, so schlimm war's gar nicht.