Landwirte protestieren - Schlepperdemo von Wohratal nach Marburg
Seit Wochen protestieren die Landwirte deutschlandweit gegen das geplante Auslaufen der Steuererstattungen für Agrardiesel. Am kommenden Samstag (3. Februar) soll es eine Schlepperdemo im Kreis Marburg-Biedenkopf geben.
Der Konvoi aus Traktoren, LKW, Autos oder auch Motorrädern rollt von Wohratal (Landkreis Marburg-Biedenkopf) nach Marburg und von dort nach Kirchhain. "Auch wenn der Bauernverband die Proteste aktuell aussetzt, wir wollen weiter ein Zeichen setzen", sagt Initiator Ingo Henkel im FFH-Gespräch.
Traktoren rollen durch den Ostkreis
Weiterkämpfen, das ist das Ziel von der Ostkreis Gruppe der Landwirtinnen und Landwirte. Dazu zählen auch Ingo Henkel und sein Kumpel Nils Scheufler, die die Protestaktion am kommenden Samstag angemeldet haben. Die Initiatoren erwarten 50-100 Fahrzeuge, die gemeinsam durch den Ostkreis rollen. Außerdem hoffen sie auf Unterstützung durch die Bevölkerung und den Mittelstand.
"Maßnahmen, die uns das Leben zur Hölle machen"
Die geplante, schrittweise Abschaffung von Steuerbegünstigungen für Landwirte beim Agrardiesel dürfte bald beschlossene Sache sein. Derzeit laufen die Schlussberatungen zum diesjährigen Bundeshaushalt 2024. Doch den Landwirtinnen und Landwirten im Ostkreis gehe es nicht nur um den Agrardiesel, sondern "die ständigen Tropfen, die das Fass zum Überlaufen bringen" würden. "Wir kommen ja gar nicht mehr zum Luftholen als Landwirte, wenn jeden Tag eine andere Maßnahme kommt, die uns das Leben zur Hölle macht", so Ingo Henkel über die Agrarpolitik der Ampel-Regierung.
Landwirte in Sorge
Ingo Henkel arbeitet selber in einem Nebenerwerbsbetrieb. Davon gibt es viele in Mittelhessen, sagt er. Er selber merke jeden Tag bei der Arbeit, wie die aktuelle Agrarpolitik bei kleinen bäuerlichen Strukturen das Faß zum Überlaufen bringen würden. Die Proteste in den letzten Wochen geben ihm aber "das Gefühl mit den Sorgen nicht allein zu sein", sagt er unserer Reporterin.
Keine Verkehrsblockaden
"Menschen, die sagen 'Weiter so!' und einen Daumen hoch zeigen, wenn wir an ihnen vorbeifahren bei unseren Demos, da krieg ich Gänsehaut", erzählt Ingo Henkel. Dabei distanziert er sich von Protest-Aktionen, bei denen Autobahnauffahrten blockiert werden. "Wir wollen ein Zeichen setzen, aber keine Verkehrsblockaden. Deshalb sind es auch extra nicht so viele Fahrzeuge, wenn wir durch die Marburger Innenstadt rollen."
Start der Schlepperdemo ist in Wohra, dann geht es über Halsdorf auf die B3 Richtung Marburg zum Kreisel Chausseehaus. Schließlich fährt der Konvoi weiter über Cölbe, Wehrda, Afföllerstraße, Neue Kasseler Straße, Bahnhofstraße, Elisabethstraße, Pilgrimstein, Universitätsstraße, Schwanallee, Gisselberger Straße, Lahnberge, L3048 Richtung Kirchhain, L3088, L3048, Amöneburger Tor, Untergasse, Borngasse, Niederrhreinische Straße, Am Bahnhof, Steinweg. Ziel ist die Kassler Straße in Kirchhain.
Die Schlepperdemo ist angemeldet für den Zeitraum von 11 bis 15 Uhr. Treffpunkt um 11 Uhr ist am Feldweg "Alte Gemündener Straße" in Wohratal.
Auch in Frankfurt wird am Wochenende demonstriert:
FFH-Reporterin begleitet Protestfahrt
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