Drückjagd im Gießener Stadtwald - Drohnen scannen Rehe und Hirsche
Leiterin Studio Mittelhessen
Anne Schmidt
Insgesamt werden in dieser Woche rund 1.000 Hektar Stadtwald überflogen, um den Wildtierbestand zu erfassen.
Die Drohne verfügt über Kameras und Wärmebildkameras, um die Tiere im Wald zu entdecken.
Zwei Rehe liegen im Dickicht – mit der Drohne konnten sie entdeckt werden, ohne sie zu stören.
Viel los im Gießener Stadtwald: Diese Woche wurden Wildtiere und Bäume mit Drohnen gescannt - eine Waldinventur auf 1000 Hektar, wie die Stadt Gießen mitteilt. Am Samstag gibt es auch eine Drückjagd im Stadtwald.
Dafür werden werden Teile des Stadtwaldes gesperrt sein, Ernst-Ludwig Kriep vom Liegenschaftsamt sagt: Weil Gruppenjagden nur selten stattfinden, werden die Tiere weniger beunruhigt und gestresst. Hier seht ihr, wo die Jagd stattfindet.
Drohnen über den Bäumen
Die ganze Woche waren immer wieder Drohnen über dem Gießener Stadtwald zu sehen. Die zehnjährige Inventur zeigt, wie gesund der Stadtwald ist, wie stark die Bäume wachsen und wie der Wald genutzt wird. Danach wird über die zukünftige Bewirtschaftung des Stadtwaldes entschieden.
Die Stadt sperrt am Samstag, 13.12., Teile der Stadtwaldes, weil hier Jäger unterwegs sein werden.
1000 Hektar Wald gescannt
Die beauftragte Drohnen Expertise Solutions GmbH hat dafür rund 1.000 Hektar, also etwa 700 Fußballfelder überflogen, eine besonders stressfreie Methode für die Tiere, die durch Begehungen aufgescheucht werden.
52 Rehe an einem Tag gesichtet
Dabei wurden zum Beispiel an einem Tag 52 Rehe und 13 Wildschweine gezählt. „Nur wenn wir genau wissen, wie viele Tiere in welchem Gebiet leben, können wir faire, transparente und nachhaltige Entscheidungen treffen“, erklärt Ernst-Ludwig Kriep vom Liegenschaftsamt, Abteilung Forsten. Das betrifft auch die Jagdpläne.
Rehe fressen junge Baumtriebe
Ernst-Ludwig Kriep: „Viele ältere Bäume stehen unter massivem Hitzestress. Damit eine neue Waldgeneration entsteht, brauchen wir ausreichend Jungwuchs." Sonst verlöre der Wald Schutz- und Klimafunktion. Gibt es mehr als zehn bis zwölf Rehe pro 100 Hektar, verjünge sich der Wald nur noch eingeschränkt, da zu viele junge Baumtriebe weggefressen würden.
Gruppenjagd am 13. Dezember
Die Jagd von Rehen, Schwarzwild und Wildschweinen trage hier zu nachhaltiger Waldwirtschaft bei. In Gießen setzt man bewusst auf Gruppenjagden in größeren Zeitabständen, um das Wild seltener zu beunruhigen. Für die Drückjagd am Samstag, 13. Dezember 2025, werden Teil des Gießener Wald zwischen Licher Straße und Schiffenberger Weg gesperrt. Für diese Einschränkung bitten die Jägerinnen und Jäger um Verständnis.
