Tierische Landschaftshelfer - Pferde pflegen Stromtrasse bei Waldeck
Tierischer Einsatz unterhalb einer Hochspannungsleitung: Drei Pferde pflegen künftig die Stromtrasse bei Waldeck im Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Seit Kurzem beweiden zwei Exmoor-Ponys und eine Sorraia-Stute die Fläche, die seit der Nationalpark-Erweiterung in Teilen zur Pflegezone des Schutzgebiets zählt, teilt der Nationalpark Kellerwald-Edersee mit.
Alte Pferderassen werden eingesetzt
Exmoor-Ponys stammen den Angaben zufolge ursprünglich aus dem Süd-Westen Englands. "Sie gelten als besonders robust und eignen sich optimal, um sensible Heide- und Magerflächen auf natürliche Weise von Buschwerk zu befreien, ohne dabei die Standorte zu beeinträchtigen", führte der Nationalpark aus.
Beweidung soll Rasse erhalten
Die Sorraia-Pferde haben demnach ihre Ursprünge auf der Iberischen Halbinsel. Auch sie zählen zu den ursprünglichen Pferderassen. "Weltweit gibt es nur noch rund 200 Individuen." Die Beweidung mit Sorraia-Pferden trage zur Erhaltung der seltenen Rasse bei und ergänze das Engagement des Nationalparks im Wildtierpark Edersee, wo ebenfalls Sorraias gehalten werden.
Heideflächen sollten langfristig bewirtschaftet werden
Hintergrund der ungewöhnlichen Landschaftspflege: Im Winter 2023/24 musste dem Nationalpark zufolge ein beschädigter Strommast der Hochspannungsleitung erneuert werden. "Wegen des Einsatzes eines 100 Tonnen schweren Kranes war es notwendig, einen Zufahrtsweg im Randbereich zum Nationalpark anzulegen, der im Anschluss an die Reparaturarbeiten wieder zurückgebaut wurde." Nun sei eine Kompensation der entstandenen Beeinträchtigungen der Natur auf Grundlage des Bundesnaturschutzgesetzes erforderlich. Deshalb sollten die vorhandenen Heideflächen und Magerrasen unterhalb der Stromleitung langfristig beweidet werden.
Mehrwert für den Nationalpark
Mit dem Einsatz der Pferde hätten der zuständige Netzbetreiber Avacon und das Nationalparkamt eine naturverträgliche und langfristige Lösung zur Pflege der Leitungstrasse gefunden. "So konnten wir aus dem notwendigen Eingriff etwas entwickeln, was für den Nationalpark letztendlich sogar einen Mehrwert erzeugt", sagte Achim Frede, Leiter der Abteilung Naturschutz, Forschung und Planung, laut Mitteilung. Der Netzbetreiber habe die Fläche einzäunen lassen. Für das Wohlergehen der Pferde sei das Nationalparkamt zuständig.

